Wirtschaft

Geldautomaten-Gebühren Kartellamt drängt weiter

Das Bundeskartellamt wirft Sparkassen und Genossenschaftsbanken vor, an ihren Geldautomaten weiter zu hohe Gebühren zu verlangen. Die Behörde will diese auf weniger als zwei Euro drücken. Das Kartellamt droht mit einer Einleitung von Verfahren.

2yjn5956.jpg8968140833192594861.jpg

(Foto: dpa)

Das Bundeskartellamt dringt auf eine weitere Senkung der von Sparkassen und Genossenschaftsbanken. Vor allem auf dem Land, wo die Kunden fast ausschließlich auf das dichte Automatennetz der beiden führenden Filialbank-Organisationen angewiesen sind, "lässt die Entwicklung zu wünschen übrig", sagte der Präsident des Kartellamtes, Andreas Mundt, der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". "Sollte sich das nicht ändern, bleibt die Einleitung von Verfahren eine Option", drohte er.

Mundt will die Gebühren auf weniger als zwei Euro drücken. Die Gebühr der Privatbanken sei bei der Analyse eine wichtige Richtschnur in der Diskussion über kostendeckende Gebühren, sagte er.

Die privaten Banken hatten sich im August des vergangenen Jahres öffentlichkeitswirksam auf eine Abhebegebühr von 1,95 Euro für die Nutzung fremder Geldautomaten geeinigt. Im Zentralen Kreditausschuss (ZKA) - dem Spitzengremium aller Bankenverbände - hatte man sich damals nur darauf verständigt, die Gebühr am Geldautomaten transparent anzuzeigen. Dann könnten Kunden, denen sie zu hoch ist, auch für einen anderen Automaten entscheiden.

Abfragen der Preise

Das Bundeskartellamt wollte abwarten, ob sich die Gebühren daraufhin in die richtige Richtung entwickelten. Es hatte sie als zu hoch moniert. Dem Bericht zufolge fragt die Behörde die Preise von mehr als 500 Sparkassen und Genossenschaftsbanken ab. Diese Analyse solle bis August abgeschlossen sein.

Bei Sparkassen, Volks- und Raiffeisenbanken sind die Fremdabhebe-Gebühren in der Regel höher. Sie verweisen darauf, dass sie ein größeres, kostspieliger zu unterhaltendes Netz von Geldautomaten unterhalten. Die Sparkassen betreiben 25.000, Raiffeisen- und Volksbanken knapp 19.000 und die Privatbanken insgesamt 11.000 Automaten. Sprecher der Verbände von Sparkassen und Genossenschaftsbanken, DSGV und BVR, plädierten in der FAZ dafür, den Wettbewerb entscheiden zu lassen.

Quelle: ntv.de, rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen