Wirtschaft

Niedrige Inflation, steigende Löhne Kaufkraft so hoch wie seit Jahren nicht mehr

Die Löhne stiegen kaum stärker als in den Jahren zuvor, doch die niedrige Inflation treibt die Kaufkraft.

Die Löhne stiegen kaum stärker als in den Jahren zuvor, doch die niedrige Inflation treibt die Kaufkraft.

(Foto: picture alliance / dpa)

Ein Mix aus steigenden Löhnen und niedriger Inflation lässt die Kaufkraft der Deutschen so deutlich steigen wie seit über drei Jahren nicht mehr. Am meisten verdienten Angestellte bei Banken und Versicherungen - mehr als das Doppelte der Schlusslicht-Branche.

Die Kaufkraft der Deutschen ist so hoch wie schon lange nicht mehr. Zum einen ist die Inflation auf einem dauerhaft niedrigen Niveau, was bedeutet, dass die Preise kaum steigen. Im vergangenen Quartal lag die Inflation bei gerade einmal 0,8 Prozent. 2013 lag dieser Wert noch bei 1,5 Prozent.

Inflation

Die Inflation bezeichnet die allgemeine Teuerung der Güter, was mit einer Entwertung des Geldes einhergeht. Gemessen wird die Inflation durch einen repräsentativen Warenkorb. Eine leichte Inflation von bis zu fünf Prozent gilt als Nachfrage-fördernd, bei Werten über fünf Prozent verliert das Geld schneller seinen Wert als die Güter und damit seine Funktion als Wertmaßstab.

Inflation nutzt übrigens vor allem Schuldnern, denn mit der Entwertung des Geldes sinkt auch der Wert der Forderungen. Ein besonders großer Schuldner ist der Staat. Der freut sich besonders, wenn die Inflationsrate höher ist, als die Zinsen, zu denen er sich Geld geliehen hat. Dann schmelzen seine Schulden nämlich einfach dahin.

Auf der anderen Seite stiegen die Löhne. Die Deutschen mussten also nicht nur weniger Geld ausgeben, sie hatten auch noch mehr Geld in der Tasche. Nämlich im Schnitt 2,6 Prozent mehr als im Vorjahresquartal, das teilte das Statistische Bundesamt mit. Damit habe der Anstieg zwar nur leicht über dem Durchschnittswert der letzten 20 Quartale von 2,4 Prozent gelegen, aber die niedrige Inflation sorgte eben dafür, dass mehr Geld zur Verfügung stand.

Bestverdiener bei Banken und Versicherungen

Von Januar bis September dieses Jahr stiegen die Nominallöhne laut Statistik um 2,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Da die Verbraucherpreise in diesen neun Monaten nur um 1,0 Prozent kletterten, wird auch für das gesamte Jahr ein kräftiger Zuwachs der Reallöhne stehen.

Ein vollzeitbeschäftigter Arbeitnehmer verdiente im dritten Quartal ohne Sonderzahlungen durchschnittlich 3541 Euro brutto im Monat. Die höchsten Verdienste erhielten die Vollzeitbeschäftigten bei Banken und Versicherungen (4723 Euro), im Bereich Information und Kommunikation (4675 Euro) sowie in der Energieversorgung (4601 Euro). Am wenigsten bekamen die Beschäftigten im Gastgewerbe mit 2119 Euro.

Quelle: ntv.de, bdk/AFP/rts

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