Weg aus der Insolvenz? "Kettcar"-Hersteller verkauft Fahrrad-Sparte
17.11.2015, 15:45 Uhr
An der Sparte Kinderspielgeräte - dazu gehört der "Kettcar" - hält Kettler jedoch fest.
(Foto: picture alliance / dpa)
Der ins Trudeln geratene Hersteller der berühmten "Kettcars" will mit dem Verkauf seiner Fahrradsparte wieder in die Spur kommen. Käufer ist Europas größter Fahrradhändler ZEG. Doch ihr Prunkstück möchte die Firma Kettler für sich behalten.
Der insolvente "Kettcar"-Hersteller Kettler verkauft seine traditionsreiche Fahrrad-Sparte und hofft damit, über den Berg zu sein. Die Produktion in Hanweiler im Saarland und der Vertrieb werden von Europas größtem Fahrradhändler ZEG übernommen, wie beide Unternehmen mitteilten. Die Zweirad-Einkaufs-Genossenschaft (ZEG) werde alle 80 Mitarbeiter übernehmen.
Die ZEG hatte in den vergangenen Jahren bereits die Fahrrad-Marken Hercules und Wanderer gekauft. Der Verkauf sei für Kettler "ein wesentlicher Meilenstein des Restrukturierungsprogramms", hieß es in der Mitteilung. Noch in diesem Jahr wolle das Unternehmen aus Ense im Sauerland einen Insolvenzplan vorlegen. An den Sparten Fitnessgeräte, Gartenmöbel und Kinderspielgeräte - dazu gehört der "Kettcar" - hält Kettler fest.
Das Familienunternehmen hatte sich im Juni in ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung geflüchtet, um eine unerwünschte Übernahme durch den Finanzinvestor Carlyle zu verhindern. Alleingesellschafterin der Gruppe ist die Tochter des Firmengründers, Karin Kettler. Das Unternehmen hatte in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland mit einer Produktpalette, die vom Kindertretauto über Fitnessgeräte und Fahrräder bis zu Freizeit- und Gartenmöbeln reichte, einen steilen Aufstieg erlebt, war aber zuletzt in Turbulenzen geraten.
Quelle: ntv.de, kst/dpa/rts