Aktionäre fordern Schadenersatz Klage gegen HRE
29.07.2009, 06:57 UhrZahlreiche Aktionäre der Hypo Real Estate (HRE) wollen nach Zeitungsinformationen mindestens 200 Mio. Euro Schadensersatz einklagen. Der frühere Vorstand soll Risiken verschwiegen haben. Hinter der Massenklage stehen den Angaben zufolge Fonds mit tausenden Anlegern. Da die HRE verstaatlicht wurde, müsste am Ende der Bund zahlen.

Das Elend nimnmt kein Ende. Vielleicht muss der Bund noch den Schadenersatz für die geprellten Anleger zahlen ...
Hinter der Massenklage stünden Fonds mit Tausenden Anlegern, schreibt die "Süddeutsche Zeitung". Dem Bericht zufolge wird am Donnerstag kommender Woche beim Landgericht München I ein Schadenersatzantrag gegen die HRE verhandelt, der weit über bisherige Forderungen anderer Aktionäre im Umfang von einigen Mio. Euro hinausgehen soll. Nachdem der Bund das Immobilien- und Pfandbriefinstitut vor der Pleite gerettet hat, um eine Bankenkrise in Deutschland zu verhindern, könnte die neue Klage den Steuerzahler zusätzliches Geld kosten.
Der Jurist Christian Wefers aus Nordrhein-Westfalen verlange für mehrere Kapitalanlagefonds aus Deutschland und anderen Ländern, die HRE-Aktien besitzen, in einem ersten Schritt mehr als 200 Mio. Euro Schadenersatz, berichtet die "Süddeutsche Zeitung" weiter. Eine Aufstockung der Klage um mehrere Hundert Mio. Euro sei absehbar. Zu den Fonds zählten auch Pensionsgesellschaften, die Vermögen von Anlegern verwalteten, das als Altersvorsorge gedacht sei. Beim Niedergang der HRE hätten deren Aktionäre viele Milliarden Euro verloren.
Fortlaufende Verstöße seit Juli 2007

Beim Niedergang der HRE haben die Aktionäre viele Milliarden Euro verloren.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Wefers tritt dem Bericht zufolge bei Gericht als Kläger auf. Vertreten werde er von dem Tübinger Anleger-Anwalt Andreas Tilp, der bereits andere Musterverfahren führt, darunter auch einen Prozess in Frankfurt gegen die Deutsche Telekom. Dort klagen 17.000 Aktionäre auf Schadenersatz. "Der Fall HRE ist mindestens genauso bedeutsam", zitiert das Blatt Tilp. Die Kläger würden der HRE vorwerfen, die Aktionäre systematisch über den wahren Zustand des inzwischen in Deutsche Pfandbriefbank AG umbenannten Instituts getäuscht zu haben.
Hätten die Anleger die prekäre Lage der HRE gekannt, hätten sie keine Aktien gekauft und keinen Schaden erlitten, sagte Tilp der Zeitung. "Wir gehen von fortlaufenden Verstößen von Juli 2007 bis Oktober 2008 aus." Damals war noch der alte HRE-Vorstand um Ex-Bankchef Georg Funke im Amt, gegen den die Münchner Staatsanwaltschaft ermittelt.
Quelle: ntv.de, ddi/rts