Massiver Absatzeinbruch Kleinwagen werden verschmäht
05.07.2010, 16:56 UhrNach dem Ablauf der Abwrackprämie sind in Deutschland Kleinwagen kaum noch gefragt. Insgesamt verzeichnet der deutsche Automarkt im ersten Halbjahr deutlich weniger Verkäufe. Unter den Premiumbauern kann nur BMW seine Absatzzahlen halbwegs stabil halten.
Nach dem Wegfall der Abwrackprämie sind kleine Autos in Deutschland kaum noch gefragt. Im ersten Halbjahr habe sich die Zahl der neu registrierten Kleinwagen fast halbiert, teilte das Kraftfahrt-Bundesamt mit. Die Neuanmeldungen von Autos der Kompaktklasse seien um 27 Prozent hinter dem starken Vorjahr zurückgeblieben.
Im vergangenen Jahr hatten die staatlichen Kaufanreize einen Boom bei Kleinwagen ausgelöst. Nun stehen Fahrzeuge der Oberklasse höher im Kurs, weil Flottenfirmen und Autovermieter wegen der besseren Konjunktur wieder mehr ordern. Vor allem der Audi A8, die Mercedes E-Klasse und der BMW 5er verbuchten nach Angaben der Flensburger Behörde deutliche Zuwachsraten.
Insgesamt waren die Pkw-Neuzulassungen in der ersten Jahreshälfte nach Angaben der Flensburger Behörde um 28,7 Prozent eingebrochen. Alleine im Juni verringerten sie sich um ein Drittel. Den schwachen Inlandsmarkt machen die Autobauer durch deutlich höhere Lieferungen ins Ausland wett, vor allem nach China und in die USA. Weil der Export brummt, sind die Werke ausgelastet und die Branche sucht wieder Personal, Werksferien fallen kürzer aus. Festanstellungen meiden die Autobauer aber noch, weil ihnen die Entwicklung der nächsten Monate noch zu unsicher ist.
BMW hält sich wacker
Unter den drei Premiumautobauern konnte nur die Münchner Marke BMW die Verkaufszahlen im ersten Halbjahr vergleichsweise stabil halten (minus ein Prozent). Die VW-Tochter Audi brachte 12,5 Prozent weniger an die Kundschaft als im Vorjahreszeitraum, Mercedes schlug 6,1 Prozent weniger los. Besonders dicke Minuszeichen standen vor den Neuzulassungen von Massenherstellern wie Opel (minus 39,7 Prozent) und Ford (35,1), Fiat (57,6), Toyota (54,9).
Bei Volkswagen fiel der Rückgang dank der breiten Modellpalette mit 22 Prozent nur etwa halb so hoch aus.
Quelle: ntv.de, rts