Wirtschaft

Streit um die Opel-Rettung Koch lehnt Chinesen ab

Probesitzen im Daimler: BAIC-Mitarbeiter fühlen sich "bereit für China" (Archivbild).

Probesitzen im Daimler: BAIC-Mitarbeiter fühlen sich "bereit für China" (Archivbild).

(Foto: REUTERS)

Der neue europäische Opel-Konzern könne nicht von einem chinesischen Unternehmen geführt werden, "das gerade 12.000 Autos pro Jahr produziert und noch nicht einmal über die Rückendeckung der chinesischen Regierung verfügt", sagte Koch dem "Hamburger Abendblatt". Es wäre "ein ziemlich starkes Stück", wenn jemand ernsthaft an diese Lösung glaubte.

Ein Einsteig des österreichisch-kanadischen Autozulieferers Magna wäre "mit Blick auf die Zukunft von Opel, die Standorte und die Jobs in Deutschland und nicht zuletzt wegen der eingesetzten Steuergelder die beste Lösung", betonte Koch, der auch stellvertretender CDU-Bundesvorsitzender ist. Magna verhandele "ganz konkret mit dem amerikanischen Mutterkonzern GM und hat einen großen Vorsprung vor anderen Bietern". Koch räumte allerdings ein, dass es "noch ein langer Weg" bis zur Rettung von Opel sei.

Kochs thüringischer Kollege Dieter Althaus sagte der "Thüringer Allgemeinen", die Entscheidung für Magna als Investor sei gefallen. Er gehe davon aus, dass ausstehende Fragen bis kommende Woche geklärt seien. Althaus zeigte sich "verwundert" über Einwände des CDU-Mittelstandspolitikers Michael Fuchs und des Wirtschaftsrats der Union, die eine erneute Prüfung der mit Magna konkurrierenden Bieter fordern.

"Starkes Stück" aus Unionsreihen

Fuchs hatte am Donnerstag das Ende einer einseitigen Ausrichtung auf Magna gefordert und verlangt, das Angebot von BAIC sorgfältig zu prüfen. "Die Bundesregierung wäre gut beraten, bei den Verhandlungen mit Magna das Tempo rauszunehmen", sagte Fuchs der "Bild": "Sie sollte sich das Angebot von BAIC genau anschauen - ebenso die Angebote von Fiat und Ripplewood." Es gehe darum, "den Steuerzahler zu schonen".

Auch der Vorsitzende des Haushaltsausschusses im Bundestag, Otto Fricke, drängte die Bundesregierung zur Prüfung des BAIC-Angebots für Opel. Der "Rheinischen Post" sagte der FDP-Politiker: "Wenn die Bundesregierung nicht einmal das Gespräch mit den Chinesen sucht, riskiert sie ohne Not fast zwei Milliarden Euro Steuergeld." Während Magna für den Fall der Opel-Übernahme eine Bürgschaft von 4,6 Mrd. Euro verlangt, fordert BAIC rund 2,64 Mrd. Staatsbürgschaft.

Quelle: ntv.de, mmo/AFP

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