Wirtschaft

Kandidatenliste wird länger Köhler soll Ufo-Streit schlichten

"Nicht näher dran als andere Kandidaten": Ex-Bundespräsident Horst Köhler könnte zwischen Ufo und Lufthansa vermitteln.

"Nicht näher dran als andere Kandidaten": Ex-Bundespräsident Horst Köhler könnte zwischen Ufo und Lufthansa vermitteln.

(Foto: picture alliance / dpa)

Nach der Einigung zwischen Lufthansa und der Flugbegleitergewerkschaft Ufo auf ein Schlichterverfahren läuft die Suche nach einem geeigneten Kandidaten heiß. Offiziell halten sich beide Seiten bedeckt, doch aus Gewerkschaftskreisen ist der Name von Ex-Bundespräsident Köhler zu hören.

Im Konflikt zwischen der Lufthansa und der Flugbegleitergewerkschaft Ufo soll dem "Spiegel" zufolge der Ex- Bundespräsident Horst Köhler als Schlichter im Gespräch sein. Das berichtet das Blatt mit Bezug auf Ufo-Kreise. Der Ufo-Vorsitzende Nicoley Baublies wollte dies nicht grundsätzlich dementieren. Köhler sei zurzeit aber nicht näher dran am Amt des Schlichters als andere Kandidaten. Der ehemalige Bundespräsident sei ein "ausgewogen denkender Mensch".

Die Gewerkschaft will sich in den kommenden zwei Tagen zunächst intern beraten und dann mit der Lufthansa reden. Wenn es ideal laufe, könne am Mittwoch ein Name genannt werden. Bis dahin halten sich beide Seiten bedeckt. In der Öffentlichkeit wurden aber bereits Kandidaten ins Spiel gebracht, darunter der ehemalige SPD-Chef Franz Müntefering, der Hamburger Ex-Bürgermeister Henning Voscherau und der frühere Verfassungsgerichtspräsident Hans-Jürgen Papier.

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Die Inhalte der Schlichtung sind indes schon festgezurrt. Der Moderator soll lediglich bei den strittigen Gehalts- und Gewinnbeteiligungsfragen einen gemeinsamen Nenner finden. Die Stewards und Stewardessen wollen für 12 Monate 5 Prozent mehr Lohn, die Airline bietet lediglich 3,5 Prozent für 36 Monate. Außerdem will Lufthansa ihren rund 18.000 Flugbegleitern künftig seltener Gehaltserhöhungen anbieten. Auch die Beteiligung am Gewinn soll weniger hoch als gewünscht ausfallen. In der zentralen Frage des Einsatzes von Leiharbeitern war die Lufthansa bereits auf Ufo zugegangen und will künftig auf deren Einsatz verzichten.

Parallel zu der zwischen Lufthansa und Ufo  vereinbarten Schlichtung könnte es dem "Spiegel" zufolge zusätzlich zu einer Art Mediationsverfahren kommen. Hierzu sagte Baublies, in der Schlichtungsvorvereinbarung gebe es einen Passus, wonach in dem Konflikt auch Fragen gelöst werden müssten, die nicht der Schlichtung unterworfen seien. Dazu zählten strittige Punkte bei der für das kommende Jahr erwarteten internen Billigtochter mit dem Arbeitstitel "Direct4U". Der Begriff Mediation stehe in der Vereinbarung aber nicht explizit drin.

Quelle: ntv.de, dpa/DJ

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