Auf dem Weg zur Saab-Übernahme Koenigsegg hält Kurs
27.09.2009, 10:56 Uhr
Der Wille ist da, nun fehlt nur noch das Geld.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Der schwedische Luxuswagen-Hersteller Koenigsegg hält an seinen Plänen für den Kauf der defizitären General-Motors-Tochter Saab fest. "Wie wir es im Vorfeld gesagt haben, bleibt unser Stichtag für den Deal Ende Oktober", sagte der Koenigsegg-Chef Christian von Koenigsegg. Die Gespräche mit der schwedischen Regierung über die Garantie für ein Darlehen der Europäischen Investitionsbank (EIB) im Volumen von rund 450 Mio. Euro machten gute Fortschritte. Zuvor hatte der norwegische Koenigsegg-Anteilseigner Bard Eker in der Zeitung "Dagens Industri" erklärt, dass der Sportwagen-Hersteller aus dem Saab-Kauf aussteigen könnte. Bei den für die Übernahme benötigten EIB-Krediten müssten dringend Fortschritte erzielt werden, sagte Eker der Zeitung. "Wenn bis Mittwoch nicht alles geregelt ist, geben wir auf."
Für einen Fortschritt müssten die EIB, die schwedische Regierung und Koenigsegg im gleichen Tempo vorankommen, erklärte Eker weiter, der über seine Holding Teile von Koenigsegg besitzt. Die Regierung in Stockholm hat noch nicht über Garantien für ein EIB-Darlehen entschieden. Christian von Koenigsegg betonte allerdings, dass es auch keine ausschlaggebende Frist für die Gespräche mit der schwedischen Regierung gebe.
Finanzierung fraglich
Die Sportwagenschmiede Koenigsegg hatte Mitte Juni mit dem US-Autobauer General Motors vorläufig die Übernahme des defizitären Oberklasse-Herstellers Saab vereinbart, doch die Finanzierung blieb fraglich. Koenigsegg setzt auf Garantien für ein EIB-Darlehen und will auf zusätzliche Staatshilfen verzichten.
Zuletzt hatte Koenigsegg erklärt, der staatliche chinesische Autobauer Beijing Automotive Industry Holdings (BAIC) übernehme im Zuge des geplanten Saab-Kaufs einen Minderheitsanteil von Koenigsegg. Damit könnten einige Finanzierungsfragen gelöst werden. Der Koenigsegg-Chef sagte, dass beide Unternehmen bei der Kaufprüfung die meisten Punkte geklärt hätten. BAIC hatte bei Opel vergeblich mit dem kanadischen Autozulieferer Magna und dem belgischen Finanzinvestor RHJ konkurriert.
Bislang baut die schwedische Automanufaktur Koenigsegg mit 45 Mitarbeitern nur wenige Extrem-Sportwagen im Jahr, die je nach Modell mit über 1000 PS fast 400 Kilometer pro Stunde fahren können und mehr als eine Million Euro kosten. Saab gehört seit zwei Jahrzehnten zu GM.
Quelle: ntv.de, rts