Wirtschaft

Neue Arbeit für ThyssenKrupp? Konzern drohen womöglich Korrekturen

Dem Stahlkonzern droht einem Medienbericht zufolge Ungemach von überraschender Seite

Dem Stahlkonzern droht einem Medienbericht zufolge Ungemach von überraschender Seite

(Foto: picture alliance / dpa)

Eigentlich hat das Unternehmen genug Aufgaben, um wieder auf Kurs zu kommen. Einem Medienbericht zufolge könnte nun aber bei einem bereits abgeschlossen geglaubten Thema neuer Ärger drohen. Und auch wenn keine Seite die Meldung bestätigt - an der Börse geraten die Papiere unter Druck.

ThyssenKrupp
ThyssenKrupp 9,86

Dem angeschlagene Industriekonzern ThyssenKrupp droht offenbar neues Ungemach. Während das Dax-Unternehmen weiter über den Verkauf seiner Stahlwerke in Übersee verhandelt, könnten neue Belastungen aus einer längst geschlossen geglaubten Problemstelle drohen. Wie das "Manager Magazin" vorab meldete, müsse der Konzern unter Umständen weitere Abschreibungen auf das eigentlich zum Jahreswechsel verkaufte Edelstahlgeschäft vornehmen.

Demnach dringe der der finnische Käufer Outokumpu angesichts anhaltender Verluste darauf, dass ThyssenKrupp auf einen Teil eines gewährten Kredits von 1,25 Milliarden Euro verzichte, hieß es weiter, allerdings ohne Quellen. Outokumpu dementierte: "Ich halte den Artikel für ziemlich spekulativ. Wir haben nie eine entsprechende Anfrage gestellt", sagte eine Outokumpu-Sprecherin in Espoo. ThyssenKrupp kommentierte den Bericht nicht. An der Börse gehörten die Papiere indes zu den größten Verlierern.

Finnen kämpfen selbst mit Verlusten

Laut "Manager Magazin" drohen ThyssenKrupp zudem weitere Abschreibungen wegen des Kursverfalls der Outokumpu-Aktie. Im Zuge des Verkaufs habe ThyssenKrupp auch 29,9 Prozent der Outokumpu-Aktien erhalten. Das Paket sei bei der Unterzeichnung des Deals 2012 zunächst mit 998 Millionen Euro bewertet worden. In der ThyssenKrupp-Bilanz sei es aktuell noch mit 457 Millionen Euro verbucht. Der Börsenwert liege aber nur noch bei 320 Millionen Euro.

Outokumpu kämpft mit hohen Verlusten. Im ersten Quartal fuhr das Unternehmen ein operatives Ergebnis (EBIT) von minus 82 Millionen Euro ein. Das waren auf vergleichbarer Basis gut 40 Prozent mehr als vor einem Jahr. Im Schlussquartal 2012 stand sogar ein Fehlbetrag von 307 Millionen Euro zu Buche. Die Finnen wollen deshalb sparen. Allein in diesem Jahr sollen 770 Stellen wegfallen, davon 570 in Deutschland.

Das Edelstahlgeschäft war in den vergangenen Jahren eines der größten Problemfelder von ThyssenKrupp. Der Verkauf an Outokumpu galt Befreiungsschlag für Vorstandschef Heinrich Hiesinger.

Quelle: ntv.de, dpa

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