Erstmals seit 1945 Verlust Krise setzt Bosch zu
27.01.2010, 10:52 UhrBosch-Chef Franz Fehrenbach rechnet für 2009 mit einem Vorsteuerverlust im Milliardenbereich. Der weltgrößte Autozulieferer muss damit der Krise Tribut zollen. Bosch hatte bereits frühzeitig ein Sparprogramm aufgesetzt. In diesem Jahr soll wieder die Gewinnzone erreicht werden.
Der weltgrößte Autozulieferer Bosch ist 2009 zum ersten Mal in der Nachkriegsgeschichte in die roten Zahlen gerutscht. Wegen der weltweiten Krise in der Autobranche werde mit einem Vorsteuerverlust zwischen 1,1 Milliarden und 1,5 Milliarden Euro gerechnet, sagte Bosch-Chef Franz Fehrenbach in Stuttgart.
Beim Umsatz geht der Konzern nach vorläufigen Zahlen von einem Rückgang um 16 Prozent auf rund 38 Milliarden Euro im Jahresvergleich aus. Die Zahl der Mitarbeiter im Konzern sank um rund 11.000 auf 271.000.
In diesem Jahr will Bosch wieder in die Gewinnzone zurückkehren. "Wir kämpfen 2010 um eine schwarze Null", sagte Fehrenbach. Seinen Angaben zufolge sieht der Konzern die Chance, mehr als die Hälfte des letztjährigen Umsatzrückgangs in diesem Jahr wieder aufzuholen. Einen konkreteren Ausblick kündigte der Manager für die Bilanz-Pressekonferenz am 21. April an.
Bereits frühzeitig gespart
Trotz der roten Zahlen hat die Robert Bosch GmbH im vergangenen Jahr die selbstgesteckten Ziele weitgehend erreicht. Das Unternehmen hatte zuletzt ein Umsatzminus von 15 Prozent und einen Verlust von bis zu drei Prozent der Einnahmen prognostiziert. Dank der umfassenden Kostensenkungsmaßnahmen schloss Bosch das Jahr 2009 mit einem positiven freien Cashflow ab - die Investitionen von 1,9 Milliarden Euro konnten also aus dem laufenden Geschäft finanziert werden.
Um der Krise zu begegnen, hat Bosch frühzeitig ein striktes Sparprogramm eingeleitet. Mit dem Ziel, die Personalkosten deutlich einzudampfen und an den eingebrochenen Umsatz anzupassen, setzte der Autozulieferer dabei bisher vor allem auf Maßnahmen zum flexiblen Arbeitszeiteinsatz.
Hoffen auf Nordamerika
Seit Mitte des vergangenen Jahres verzeichnet Bosch laut Fehrenbach jedoch wieder eine anziehende Nachfrage. Neben dem Wachstum in den asiatischen Schwellenländern China und Indien werde vor allem die Fahrzeugproduktion in Nordamerika wieder deutlich an Dynamik gewinnen, erklärte der Bosch-Chef.
Auch für den Markt in Deutschland erwarten die Stuttgarter eine Erholung. Den weltweiten Aufwärtstrend will Bosch nutzen und den Umsatz in der Kraftfahrzeugtechnik um mindestens zehn Prozent steigern. 2012 soll nach der Prognose von Fehrenbach dann das Erlösniveau von vor der Krise aus dem Jahr 2007 erreicht werden.
Quelle: ntv.de, wne/rts/DJ/dpa