Mit einem Plus in den Börsenhandel LEG startet erfolgreich
01.02.2013, 09:51 Uhr
LEG Immobilien ist jetzt börsennotiert.
(Foto: picture alliance / dpa)
Den größten Börsengang seit fünf Jahren legt LEG Immobilien in Deutschland hin. Die Bewertung des Unternehmens beträgt mehr als 2 Mrd. Euro, womit die Aufnahme in den MDax winkt. Zudem liegt der erste Kurs über dem Ausgabepreis. Ein kleines Manko gibt es dennoch.
Deutschlands Anleger feiern einen Milliarden-Börsengang. Die Aktien des Immobilienkonzerns LEG sind seit dem Morgen handelbar - und mit Kursgewinnen in ihren ersten Handelstag gestartet. Der erste Kurs der Papiere, die zu 44 Euro ausgegeben worden waren, lag bei 44,50 Euro. Das ist ein Aufschlag zum Emissionspreis von rund 1 Prozent.
Die Eigentümer der LEG, die Finanzinvestoren Whitehall und Perry Capital, nehmen mit dem Börsengang zusammen 1,34 Mrd. Euro ein. Mit einem Börsenwert von gut 2,3 Mrd. Euro kann die LEG rasch mit einem Aufstieg in den Nebenwerteindex MDax rechnen. LEG ist - nach dem Börsengang des Mobilfunkkonzerns O2 im Oktober - das zweitgrößte Initial Public Offering (IPO) in den vergangenen fünf Jahren in Deutschland. Der Börsenwert entspricht in etwa dem Wert des Wohnungsportfolios ohne Schulden.
Der Erfolg der LEG-Platzierung hatte sich abgezeichnet: Gebote unter 44 Euro hätten keine Chance. Auch bei 45 Euro hätten genügend Angebote vorgelegen, hieß es von Seiten der begleitenden Banken. "Ich könnte mit vorstellen, dass die Emission bei 44 Euro drei- bis viermal überzeichnet sein wird", hatte ein beteiligter Banker gesagt.
170 Mio. Euro für LEG
Die Düsseldorfer LEG Immobilien ist mit 91.000 Wohnungen in Nordrhein-Westfalen einer der größten privaten Wohnungseigner in Deutschland. Nach dem Börsengang sollen bis zu 57,5 Prozent der Aktien im Streubesitz sein. Whitehall hält dann noch 33 Prozent, der Hedgefonds Perry Capital reduziert seine Beteiligung leicht auf knapp zehn Prozent.
Der Ausstieg ist für beide lukrativ: Whitehall und Perry hatten 2008 rund 3,4 Mrd. Euro an das Land Nordrhein-Westfalen gezahlt, einschließlich 2,6 Mrd. Euro Schulden. Von den Verbindlichkeiten wurde wenig abgetragen, dafür zogen die beiden 350 Mio. Euro aus der LEG heraus.
Dem Düsseldorfer Konzern bleiben aber nach eigenen Angaben noch 170 Mio. Euro an liquiden Mitteln. Sie reichten für den Kauf von weiteren 10.000 Wohnungen in den kommenden zwei Jahren. Zudem lockt die LEG die Investoren mit einer hohen Dividende.
Quelle: ntv.de, dpa/rts