Wirtschaft

Schlussstrich unterm ersten Quartal Landesbanken rechnen ab

Nach den sprudelnden Milliardenergebnissen der großen Geldhäuser der Welt stehen die Zeichen auch in der einst so gemächlichen Welt der Landesbanken auf Erholung. Im Vergleich zur Wall Street verbuchen BayernLB und Landesbank Berlin allerdings recht magere Gewinne.

Großer Auftritt für Gerd Häusler: Mitt April übernimmt er in der München das Ruder.

Großer Auftritt für Gerd Häusler: Mitt April übernimmt er in der München das Ruder.

(Foto: REUTERS)

Die BayernLB hat ihren Gewinn im ersten Quartal 2010 deutlich gesteigert. Vor Steuern verdiente Deutschlands zweitgrößte Landesbank 498 Mio. Euro, teilte das Geldhaus mit Sitz in München mit. Vor einem Jahr hatte die Bayerische Landesbank einen Gewinn von 307 Mio. Euro ausgewiesen. Als Hauptgrund für den Anstieg verwies das Kreditinstitut auf die damals anstehenden hohen Kosten für den Umbau der Bank.

Derartige Belastungen seien diesmal mit fünf Millionen Euro weit geringer ausgefallen. Vor einem Jahr hatte die Bank für die Restrukturierung noch 226 Mio. Euro ausgeben müssen. Operativ gab es allerdings mehr Schatten als Licht: Der Gewinn im Tagesgeschäft fiel von 533 Mio. auf 504 Mio. Euro. Im Gesamtjahr will der Vorstand der BayernLB, die mittlerweile mehrheitlich dem Freistaat Bayern gehört, ein "leicht positives Ergebnis" einfahren. In den beiden vergangenen Jahren hatten sich die Verluste auf fast acht Milliarden Euro summiert.

Comeback der Kunden

Auch die Landesbank Berlin (LBB) hat im ersten Quartal 2010 ihren Gewinn erhöht. Das operative Ergebnis vor Steuern kletterte verglichen mit der Vorjahresperiode um 24 Prozent auf 126 Mio. Euro, teilte das sparkasseneigene Institut mit. Unter dem Strich erzielte die Bank einen Überschuss von 106 Mio. Euro, das waren 18 Prozent mehr als im ersten Vierteljahr 2009. Zu der positiven Entwicklung hätten alle Geschäftsfelder beitragen, hieß es aus Berlin.

Seit nicht ganz einem Jahr im Amt: Johannes Evers.

Seit nicht ganz einem Jahr im Amt: Johannes Evers.

(Foto: picture alliance / dpa)

LBB-Vorstandsvorsitzender Johannes Evers sagte, die klare Konzentration auf das Kundengeschäft und eine Geschäftspolitik mit Risikobegrenzung hätten sich ausgezahlt. Die Kunden vertrauten der Landesbank. "Bester Beweis sind die deutlich gestiegenen Kundeneinlagen", stellte Evers fest. Die Summe der Termin- und Sichtanlagen (Tages- und Festgelder) erhöhte sich in den vergangenen drei Monaten um zwölf Prozent auf 19,4 Mio. Euro.

Das Ergebnis des ersten Quartals können "nicht auf das Gesamtjahr hochgerechnet werden", schrieben Evers und Vorstandsmitglied Thomas Veit in einem Aktionärsbrief. Die Landesbank strebe aber an, das Konzernergebnis 2010 zu steigern. Im vergangenen Jahr hatte die LBB vor Steuern 339 Mio. Euro Gewinn verbucht, im Krisenjahr 2008 waren es 9 Mio. Euro. Die einst mehrheitlich landeseigene LBB war 2007 von der Sparkassengruppe gekauft worden.

Quelle: ntv.de, mmo/dpa/rts

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