Wirtschaft

15.000 Willige dürfen nachrücken Letzte Chance auf Abwrackprämie

Wartet auf die Bafa ein letzter Ansturm?

Wartet auf die Bafa ein letzter Ansturm?

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Wer bei der Abwrackprämie leer ausgegangen ist, hat noch eine letzte Chance: Von diesem Donnerstagmorgen an können Nachrücker in den Genuss der Prämie für Altautos in Höhe von 2.500 Euro kommen. Weil einige Antragsteller fehlerhafte Unterlagen eingereicht haben, sind noch 15.000 Prämien frei. Das meldete das zuständige Bundesamt für Ausfuhrkontrolle und Wirtschaft (Bafa).

Die weiteren Antragsteller können am Donnerstag von 9.00 Uhr an unter www.ump.bafa.de einen Online-Antrag stellen und sich damit für die Warteliste registrieren. "Anschließend wird das Online-Portal geschlossen", teilte das Bafa mit.

Knapp acht Monate nach Einführung der Abwrackprämie war der staatliche Fördertopf heute offiziell leer. Die Prämie erhielten Autokäufer, die ihren mehr als neun Jahre alten Wagen verschrotteten und einen Neuwagen kauften. Von der Finanzspritze haben knapp zwei Mio. Autokäufer in Deutschland profitiert. Insgesamt standen seit Januar fünf Mrd. Euro für die Abwrackprämie zur Verfügungen.

Keine weitere Verlängerung

Die Abwrackprämie wird trotz Forderungen aus Industrie und Verbänden nicht verlängert. "Weitere Prämien können dann nicht mehr gewährt werden", schreibt das Bundesamt auf seiner Internetseite. Die Ausnahme sind die 15.000 Nachrücker. Die freiwerdenden Mittel werden in der Reihenfolge der gestellten Anträge ausgezahlt. Die Autokäufer kommen dann zum Zug, wenn das Amt Anträge anderer Autofahrer wegen formaler Mängel ablehnt.

Experten befürchten, dass durch das Vorziehen von Autokäufen wegen der Abwrackprämie im kommenden Jahr ein Absturz der Absatzzahlen drohen könnte. Von bis zu einer Mio. weniger verkauften Autos ist die Rede. In diesem Jahr dürfte der Absatz dank der staatlichen Hilfe auf 3,7 Mio. Fahrzeuge steigen.

Rabatte gehen in die Höhe

Allerdings hat das Ende der Abwrackprämie hat für Autokäufer auch etwas Gutes: Einer Studie zufolge schnellen die Rabatte für Neuwagen derzeit in die Höhe. Im August ermittelte das Car-Center der Universität Duisburg-Essen 344 Rabattaktionen der Hersteller - das war ein neues Rekordniveau. Im Schnitt bekamen Käufer ein Auto mit einem Nachlass von 20 Prozent auf den Listenpreis - zu Jahresbeginn hatte der Durchschnittsrabatt erst bei 16 Prozent gelegen. Dazu kam bislang die Abwrackprämie noch obendrauf.

"Die Autohändler leiten ab September eine neue Rabattschlacht im Automarkt ein - diesmal eben ohne Staatszuschuss", sagte Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer. Er rechnet damit, dass die Käufer bis Jahresende mit Rabatten von etwa 22 Prozent rechnen können. "Wer ein neues Auto kaufen möchte, sollte bis zum Frühjahr 2010 warten", empfahl der Experte. Dann müssten die Hersteller wegen des erwarteten Absatzeinbruchs Autos noch günstiger anbieten.

Im August waren viele Wagen mit ungewöhnlich hohen Rabatten zu haben. Rechnet man die Abwrackprämie mit ein, so kostete ein VW Golf Trendline 40,6 Prozent weniger als laut Listenpreis. Davon betrug der reine Rabatt knapp 26 Prozentpunkte, die Abwrackprämie steuerte 15 Prozentpunkte bei. Ein Opel Corsa Selection war 46,2 Prozent günstiger.

Insgesamt boten die Autobauer 19 Modelle inklusive Abwrackprämie mit Rabatten von mehr als 40 Prozent an. "Die Listenpreise sind das Papier nicht mehr wert, auf dem sie gedruckt sind", lautet das Fazit der Studie. Die Preisnachlässe im Ferienmonat August seien untypisch, weil die Hersteller zur Urlaubszeit die Rabatte normalerweise zurückdrehten.

Quelle: ntv.de, sla/dpa/rts

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