Verhandlungen laufen Lloyd auf Investorensuche
11.01.2010, 11:36 UhrNach dem Verlust mehrerer Großaufträge im vergangenen Jahr droht der Lloyd Werft nun weiteres Ungemach. Ein strategischer Investor will seine Anteile an dem Schiffbauer aus Bremerhaven verkaufen.
Die Bremerhavener Lloyd Werft verhandelt über den Einstieg eines neuen strategischen Investors. "Wir sind in Verhandlungen über den Verkauf von Anteilen", sagte Werftchef Werner Lüken. Der italienische Investor Fincantieri habe den Wunsch geäußert, seine Beteiligung zu verkaufen. Das Management wolle sich ebenfalls von Anteilen trennen und künftig weniger als die Hälfte an der Lloyd Werft halten, erläuterte Lüken. Über die Größenordnung des geplanten Anteilsverkaufs wollte er sich nicht äußern.
Der italienische Schiffbauer Fincantieri war vor einigen Jahren mit rund einem Fünftel der Anteile bei der Lloyd Werft eingestiegen und sollte seine Beteiligung schrittweise auf eine Mehrheit erhöhen. Von den Plänen verabschiedeten sich der Staatskonzern vor dem Hintergrund der Schifffahrtskrise jedoch. Die "Financial Times Deutschland" hatte berichtet, auch das Land Bremen wolle seine Beteiligung loswerden. Eine Stellungnahme des Senats dazu war zunächst nicht zu erhalten.
Die Lloyd Werft hatte im vergangenen Jahr drei Großaufträge für Schiffsneubauten im Gesamtwert von 330 Mio. Euro verloren. "Die Stornierungen im Schiffsneubau und -umbau konnten wir aber durch die Hereinnahme von Reparaturaufträge so gut auffangen, dass wir auch im vergangenen Jahr schwarze Zahlen geschrieben haben", sagte Lüken. Für 2010 rechne die Werft mit einem Umsatz in Höhe des Vorjahres von rund 200 Mio. Euro.
Quelle: ntv.de, rts