Wirtschaft

Kapitalerhöhung geplant Lloyds braucht frisches Geld

Nach den französischen Banken BNP Paribas und Societe Generale plant anscheinend auch die teilverstaatlichte britische Lloyds Banking Group eine Kapitalerhöhung.

Der Firmensitz von Lloyds in London.

Der Firmensitz von Lloyds in London.

Die "Financial Times" (FT) berichtet aus mit der Sache vertrauten Kreisen, das Institut wolle neue Aktien im Volumen von 15 Mrd. britischen Pfund (16 Mrd. Euro) ausgeben und damit auf den staatlichen Schutzschirm gegen potenzielle Verluste aus bestimmten Wertpapieren verzichten.

In dem auf der Webseite veröffentlichten Bericht heißt es, Lloyds erwäge ferner den Verkauf von Unternehmensteilen, darunter die Versicherungstochter Sottish Widdow. Die Pläne würden derzeit von den zuständigen britischen Behörden geprüft. Die britische Regierung, die aktuell 43,5 Prozent an Lloyds hält, unterstützt laut "FT" die geplante Kapitalerhöhung und würde sich mit bis zu 6,5 Mrd. Pfund daran beteiligen. Noch Ende Oktober oder Anfang November könne ein entsprechendes Zeichnungsangebot vorgelegt werden.

Unerwartet kommen die Pläne nicht. Am Finanzmarkt kursierten wiederholt Spekulationen, Lloyds bzw. die ebenfalls teilverstaatlichte Royal Bank of Scotland könnten die sich erholenden Aktienmärkte für Kapitalmaßnahmen nutzen, um den Einfluss des Staates zurückzudrängen.

 Dabei geht es wohl vor allem um die hohen Kosten für die Teilnahme am staatlichen Schutzschirm. Denn Großbritannien verlangt für das sogenannte Asset Protection Scheme (ASP), in das die Bank ursprünglich riskante Assets im Volumen von 260 Mrd. Pfund einbringen wollte, nach Angaben der "FT" eine Gebühr von insgesamt 15,7 Mrd. Pfund. Auf dem Höhepunkt der Krise durchaus angebracht, scheine dieser Preis inzwischen deutlich zu hoch.

Quelle: ntv.de, DJ

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