"Mehr als ein Gesicht" Löscher lobt Peking
12.12.2010, 12:45 Uhr
Denkt beruflich an den Export: Peter Löscher.
(Foto: REUTERS)
Die internationale Kritik an dem harten Kurs Pekings in Menschenrechtsfragen ficht den Chef des deutschen Industrieriesen Siemens nicht an: Peter Löscher bewundert die "langfristigen Perspektive in der chinesischen Politik". Auch die Währungspolitik scheint den Siemens-Chef tief zu beeindrucken.
Ungeachtet der weltweiten Kritik an China wegen des Umgangs mit dem Regimekritiker und Friedensnobelpreisträger Liu Xiaobo hat Siemens-Chef Peter Löscher die chinesische Führung gelobt.
"Ich bewundere beispielsweise die langfristige Perspektive in der chinesischen Politik, von der wir uns durchaus auch etwas abschauen können", sagte Löscher dem "Tagesspiegel am Sonntag". Der Siemens-Chef ist auch Vorsitzender des Asien-Pazifik-Ausschusses der deutschen Wirtschaft.
"Chinas Geschichte und Chinas Gegenwart haben eine andere Prägung als beispielsweise die europäische Staatenwelt", betonte Löscher. "Aber die Zivilisation hat mehr als ein Gesicht, und von keinem sollte man vorschnell sagen, es sei in allen Belangen besser oder schlechter."
Verständnis für die Zwänge Chinas
Der Manager lobte auch die Währungs- und Wirtschaftspolitik Chinas. Der Umgang der Regierung mit dem unterbewerteten Yuan zeuge "von schrittweiser Flexibilität und abgewogenem Vorgehen". Die Machthaber in Peking unternähmen auch alles, um das Wachstum nachhaltig zu gestalten.
Löschers demonstratives Lob der chinesischen Politik dürfte nicht nur in Peking mit Wohlwollen zur Kenntnis genommen werden. Eher diskreten Beifall könnten seine Aussagen auch in Kreisen der deutschen Exportwirtschaft hervorrufen. Erst kürzlich hatten Göttinger Wirtschaftsforscher im Rahmen einer Studie nachgewiesen, mit welchen Folgen .
Quelle: ntv.de, mmo/dpa