Wirtschaft

Brexit-Folgen für Seifenhersteller Lush will deutschen Standort stärken

Den Brexit findet "Lush" so gar nicht nicht sexy.

Den Brexit findet "Lush" so gar nicht nicht sexy.

(Foto: REUTERS)

Der Name Lush steht für hippe Seifen und Kosmetik aus stark duftenden Geschäften - und er steht für eine britische Erfolgsgeschichte. Den Brexit begreift das Unternehmen als "Albtraum" und will künftig den neuen Standort in Düsseldorf stärken.

Der britische Kosmetikkonzern Lush will nach dem Brexit-Votum massive wirtschaftliche Unsicherheiten und Sorgen seiner Mitarbeiter mit Hilfe seines neuen Standorts in Deutschland mildern. "Unsere Fabrik in Düsseldorf könnte helfen, das abzufedern", sagte Lush-Managerin Tanja Hofmann. Es sei noch völlig unklar, welche Folgen die Abstimmung für einen EU-Austritt Großbritanniens haben werde - von der Entwicklung des Pfund-Kurses über mögliche Zollschranken bis hin zur Zukunft der vom Kontinent stammenden Lush-Mitarbeiter am Firmensitz in Poole.

"Wir sind auf der sicheren Seite, denn wir haben unsere Produktion in Deutschland", betonte sie. Lush biete auch Mitarbeitern in Großbritannien an, nach Deutschland zu wechseln: "Wir können Mitarbeitern, die sich Sorgen um ihre Zukunft machen, diese Möglichkeit anbieten."

Lush hat im vergangenen November - also bereits vor der Brexit-Entscheidung - im Düsseldorfer Süden die Produktion aufgenommen, in der Nähe vom Hauptsitz des deutschen Konsumgüterkonzerns Henkel. Rund 200 Menschen beschäftigt das Unternehmen dort bereits auf 6750 Quadratmetern Fläche. 40 weitere Mitarbeiter werden noch gesucht. 495 Menschen arbeiten zudem in den 43 Lush-Filialen in der Bundesrepublik. Im vergangenen Geschäftsjahr fuhr Lush in Deutschland einen Umsatz von 28,3 Millionen Euro ein.

"Das ist wie ein Albtraum derzeit"

"Wir möchten die Produktion in Düsseldorf ausbauen", sagte Hofmann. Der europäische Markt sei sehr wichtig für Lush. Rund zwölf Prozent der Lush-Kosmetikproduktion kommen bereits aus Deutschland. Von Düsseldorf aus sollen auch Frankreich und die Benelux-Länder beliefert werden, im kommenden Jahr werden dann unter anderem auch Finnland und die Schweiz dazu kommen.

In Großbritannien beklagt Lush-Managerin Hilary Jones vor allem die Schwankungen des Pfund-Kurses im Umfeld des Referendums und nach der Brexit-Entscheidung. "Wir bringen Rohstoffe für die Produktion rein und die fertigen Güter führen wir dann aus", sagte sie mit Blick auf das Stammwerk an der englischen Südküste. "Wir werden überall getroffen, das ist wie ein Albtraum derzeit."

Doch Lush sei auch eine britische Firma - und werde Poole nicht aufgeben. "Wir haben mit dem Rest des Landes eine Achterbahnfahrt begonnen, aber zum Glück haben wir auch anderswo ein Standbein", sagt sie. "Gott helfe den Firmen, die das nicht von sich sagen können."

Quelle: ntv.de, bdk/rts

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