VW widmet sich Lkw-Sparte MAN soll unter's Scania-Dach
13.11.2010, 13:36 UhrNeue Runde in den Spekulationen über den künftigen Zuschnitt der Lkw-Sparte von Volkswagen: Der Wolfsburger Autokonzern plant dem "Spiegel" zufolge, dass die schwedische Lkw-Tochter Scania den Münchner MAN-Konzern übernehmen soll.
Scania solle den übrigen Aktionären des im Dax notierten Traditionsunternehmens MAN ein Übernahmeangebot unterbreiten. VW hält bereits große Beteiligungen an beiden Lkw-Herstellern und hat eine Neuordnung seiner Nutzfahrzeug-Geschäfte und eine engere Verbindung zwischen Scania und MAN angekündigt.
VW hält an Scania knapp 46 Prozent der Kapitalanteile und gut 71 Prozent der Stimmrechte. An MAN ist Volkswagen wiederum mit knapp unter 30 Prozent beteiligt. Die Münchner halten ihrerseits etwa 17 Prozent an den Schweden.
Piëch werkelt im Hintergrund
Seit langem wird über die Zukunft des Lkw-Geschäfts von Volkswagen spekuliert. VW- und MAN-Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch hatte Anfang des Jahres auf der MAN-Hauptversammlung den Druck auf beide Firmen erhöht und ein engeres Zusammenrücken der beiden verbandelten Rivalen gefordert. Seither prüfen MAN und Scania Möglichkeiten zur technischen Zusammenarbeit.
Weitere Nahrung erhielten die Gerüchte durch die Berufung des VW- Managers Jochem Heizmann zum Chef des Vorstandsressorts "Nutzfahrzeuge". Über die genauen Pläne Piëchs wird seit langem gerätselt. Wahrscheinlich ist nach Ansicht von Experten, dass der VW- Patriarch unter dem Dach von VW eine Lastwagenholding errichten will, aufgebaut aus Scania und MAN. Wie genau dieses Konstrukt aussehen könnte, ist aber unklar.
Quelle: ntv.de, dpa/rts