Einkaufsmanager-Index "Made in Germany" ist in
01.02.2010, 11:09 UhrDeutsche Unternehmen schauen wieder positiv in die Zukunft. Der Grund ist ein deutlicher Zuwachs bei den Neuaufträgen.

Industrie frohlockt: Im Januar soviele Neuaufträge wie seit drei Jahren nicht mehr.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Die deutsche Industrie geht mit einer deutlich belebten Nachfrage ins Jahr 2010. Die Firmen zogen im Januar so viele Neuaufträge an Land wie seit drei Jahren nicht mehr, wie die Marktforscher von Markit zu ihrer Umfrage unter etwa 500 Unternehmen mitteilten. Insbesondere in China seien Produkte "Made in Germany" gefragt. In der Folge fuhren die Firmen ihre Produktion kräftig hoch - zum siebten Mal in Folge. Das Wachstum in der Industrie ist inzwischen wieder so stark wie im März 2008, vor Beginn der schwersten Rezession seit Gründung der Bundesrepublik.
Der Markit/BME-Einkaufsmanagerindex stieg den vierten Monat in Folge, und zwar um einen Punkt auf 53,7 Zähler. Damit notiert das Barometer deutlich über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. In einer ersten Schätzung waren die Marktforscher noch von einem schwächeren Anstieg auf 53,4 Punkte ausgegangen. Dabei profitierten die Firmen von der Nachfragebelebung, das entsprechende Barometer signalisiert bereits seit sieben Monaten Wachstum. Die befragten Industriemanager führten das höhere Interesse auf die Einführung neuer Produkte zurück. Zudem seien die Kunden wieder zuversichtlicher. Im Exportgeschäft kam dazu, dass immer noch viele Handelspartner ihre Lager auffüllen, die während des tiefen Einbruchs zum Jahreswechsel 2008/2009 geräumt worden waren.
Investitionsgüter gefragt
Dank des kräftigen Auftragsplus steigerten die Firmen ihre Produktion so stark wie zuletzt im September 2007. Besonders bei den Herstellern von Investitions- und Vorleistungsgütern legte die Produktion zu, während der Ausstoß bei den Konsumgüterproduzenten weitgehend konstant blieb. Dennoch bauten die Firmen weiter Stellen ab. Unter dem Strich fiel der Arbeitsplatzabbau sogar noch größer aus als im Dezember. "Begründet wurde dies vorwiegend mit Restrukturierungen und Kosteneinsparungen", schrieben die Markit-Experten.
Nach dem Rekordeinbruch von fünf Prozent im vergangenen Jahr dürfte die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr wieder wachsen, die Bundesregierung rechnet mit plus 1,4 Prozent. Damit wäre aber weniger als ein Drittel der Verluste aufgeholt. Experten rechnen damit, dass es noch länger dauert, bis alle Folgen der Krise überwunden sind.
Quelle: ntv.de, rts