Gegenstände aus dem Nichts Makerbot zieht Dollars an
06.06.2013, 10:09 Uhr
Neu und aufregend: Der 3D-Druck steht noch nah an seinen Anfängen.
(Foto: REUTERS)
Tech-Analysten wittern im 3D-Druck das nächste große Ding: Die ungewöhnliche Geschichte von Makerbot lässt Anlageberater an der Wall Street vor Erregung zittern. Der kleine Print-Spezialist aus New York wird angeblich bereits von willigen Geldgebern umlagert.

Skulpturen aus dem Drucker: Auf der Computermesse Cebit präsentierte Makerbot das Modell "Replicator 2".
(Foto: REUTERS)
Makerbot, einer der bekanntesten Hersteller von 3D-Druckern, steht angeblich kurz vor einer Übernahme: Einem Zeitungsbericht zufolge verhandelt das New Yorker Start-up bereits mit mehreren Kaufinteressenten.
Eigentlich habe Makerbot nur im Rahmen einer neuen Finanzierungsrunde um frisches Kapital angefragt, berichtete das "Wall Street Journal". Der ersten Erfolge des jungen Unternehmens habe den Gespräche dann allerdings eine ganz andere Richtung gegeben.
Mittlerweile steht nun sogar eine Komplettübernahme im Raum. Details zu einem möglichen Kaufpreis lagen der Zeitung nicht vor. Über die Namen möglicher Kaufinteressenten kann bislang nur spekuliert werden.
Greifbare Ergebnisse
Sicher ist bislang nur, dass Branchenexperten dem 3D-Druck insgesamt eine große Zukunft vorhersagen. Bisher kamen die Maschinen, die Gegenstände aus kleinen Plastik-Partikeln zusammensetzen und verkleben, vor allem beim Modellieren von Prototypen in der Industrie zum Einsatz.
Branchenkenner gehen allerdings davon aus, dass 3D-Druck in absehbarer Zeit sich immer mehr auch im Verbraucher-Bereich etablieren werden.
Makerbot verkauft Geräte zu einem Stückpreis ab etwa 2000 Dollar. Dem "Wall Street Journal" zufolge rechnet das Unternehmen für dieses Jahr mit einem Umsatzsprung von 10 auf 50 Mio. Dollar.
In den vergangenen Wochen hatten Berichte über eine angeblich schussfähige Handfeuerwaffe aus einem 3D-Drucker in Politik und Sicherheitskreisen für Aufsehen gesorgt. Die Fertigung von Bauteilen für Pistolen stellt allerdings nur einen winzigen Ausschnitt der potenziellen Anwendungsbereiche dar. Die teils sehr aufgeregte geführte Debatte drohte zeitweise die realistischen Möglichkeiten des 3D-Drucks zu verdecken.
Quelle: ntv.de, mmo/dpa