Wirtschaft

Einkaufsmanager sehen Licht Markit-Index taucht auf

Der Abschwung in der deutschen Industrie hat sich zu Beginn der zweiten Jahreshälfte spürbar verlangsamt. Eine Stabilisierung zeichnet sich auch in der Industrie der Euro-Zone ab. Doch Experten warnen: Belastbar ist die Entwicklung noch nicht.

Wenn es der Industrie erst einmal wieder besser geht, dürfte auch im Hamburger Hafen wieder mehr los sein.

Wenn es der Industrie erst einmal wieder besser geht, dürfte auch im Hamburger Hafen wieder mehr los sein.

(Foto: REUTERS)

Der per Umfrage unter 500 Unternehmen ermittelte Markit/BME-Einkaufsmanagerindex stieg so stark wie noch nie seit dem Start der monatlichen Erhebung 1996, teilten die Marktforscher von Markit mit. Das Barometer klettere um 4,8 auf 45,7 Punkte. Damit nähert sich der Index der 50-Punkte-Grenze, ab der Wachstum signalisiert wird. Eine nachhaltige Erholung ist Markit-Experten zufolge aber keineswegs sicher. Darauf deuteten der anhaltend kräftige Stellenabbau und die erneut drastisch gesunkenen Verkaufspreise hin.

Hoffnung machen der Industrie die leicht gestiegenen Aufträge. Dabei blieben die Bestellungen aus dem Ausland weitgehend stabil, nachdem sie zuvor ein Jahr lang geschrumpft waren. Gleichzeitig wurde die Produktion leicht ausgeweitet.

Dennoch bauten die Unternehmen Arbeitsplätze ab, vor allem im Investitionsgüterbereich. Dazu gehören die Auto- und Maschinenbauer, die besonders stark unter dem weltweiten Einbruch der Nachfrage leiden. Wegen des scharfen Wettbewerbs mussten die Firmen erneut ihre Verkaufspreise senken, wenn auch nicht mehr so stark wie in den fünf Monaten davor. Sie gaben dabei auch einen Teil der stark gesunkenden Einkaufspreise für Stahl und andere Rohmaterialien weiter.

Europas Einkaufsmanager

Auch in der Industrie der 16 Euro-Länder zeichnet sich eine Stabilisierung ab. Der Einkaufsmanagerindex stieg im Juli um 3,7 auf 46,3 Punkte, wie Markit zu der entsprechenden Umfrage unter 3000 Unternehmen mitteilte. Nach dem zweitstärksten Anstieg in der zwölfjährigen Umfragegeschichte liegt das viel beachtete Barometer auf dem höchsten Stand seit August 2008. Im Februar war es noch auf das Rekordtief von 33,5 Punkten gefallen. Wachstum wird allerdings erst ab der Marke von 50 Zählern signalisiert.

Die Verbesserung geht vor allem auf eine weitgehend stabile Produktion zurück, die in den vergangenen Monaten noch spürbar gedrosselt worden war. Dazu trug auch der rapide Abbau der Lagervorräte positiv bei: Die Unternehmen hatten ihre Produktion im ersten Halbjahr deutlich heruntergefahren und die Nachfrage vom Lager bedient, die jetzt wieder aufgefüllt werden müssen.

Auch die Aussichten haben sich verbessert: Der Teilindex für die Neuaufträge stieg um 4,9 auf 49,8 Punkte. Dabei legte die Nachfrage nach Konsumgütern erstmals seit Mai 2008 wieder zu.

Quelle: ntv.de, mmo/rts

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