Was von den Aufträgen übrig blieb Maschinenbau bricht ein
28.05.2009, 11:47 UhrVon Trendwende oder gar Licht am Ende des Tunnels keine Spur: Der deutsche Maschinenbau hat im April bei den Auftragseingängen den stärksten Einbruch seiner Geschichte erlebt.
Im April gingen die Aufträge im Vergleich zum Vorjahresmonat um 58 Prozent zurück. Der Vergleichsmonat im Vorjahr sei allerdings ausgesprochen gut gewesen, wie der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) am Donnerstag in Frankfurt erklärte. Dennoch Deutschlands Vorzeigebranche bekommt die ganze Breitseite der Krise zu spüren.
Den Angaben des VDMA zufolge sank das Inlandsgeschäft um 52 Prozent. Bei der Auslandsnachfrage musste die Schlüsselbranche ein Minus von 60 Prozent im Vergleich zum Vorjahresniveau hinnehmen. Im Vergleich der drei Monate Februar bis April, der weniger von kurzfristigen Schwankungen beeinflusst wird, lag das Minus gegenüber dem Vorjahreszeitraum bei 47 Prozent.
Im März war der der Auftragseingang im Jahresvergleich um 35 Prozent zurückgegangen, im Februar lag das Minus noch bei 49 Prozent. Vor Beginn der aktuellen Probleme hatte die Branche mit einem fünfjährigen Aufschwung geglänzt. Bis April 2008 hatten die Bestellungen Monat für Monat mit meist zweistelligen Raten zugelegt.
Einbruch mit Ansage
Beim Verband hat der dramatische Rückgang der Auftragseingänge im April allerdings keine Panik ausgelöst. "Es war absehbar, dass der April schlechter wird als der März", sagte VDMA-Konjunkturexperte Olaf Wortmann. Daher rechne der Verband auch weiter mit einem Produktionsrückgang von 10 bis 20 Prozent im Gesamtjahr.
VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers sagte: "Die Befürchtungen, dass sich die schlechten Nachrichten mit dem Auftragseingang im April fortsetzen, haben sich leider bewahrheitet: Das Rekordergebnis des Vorjahres mit ungewöhnlich vielen Großaufträgen, kombiniert mit einem durch die Osterfeiertage verursachten Kalendereffekt, bescherten dem ohnehin schon gebeutelten Maschinenbau ein Minus von 58 Prozent."
Anzeichen einer Bodenbildung seien noch nicht auszumachen. "Nur die Frühindikatoren lassen hoffen."
Quelle: ntv.de, ddi/dpa