Schlimmer als befürchtet Maschinenbau nicht krisenfest
10.02.2010, 10:59 UhrFür den von der Wirtschaftskrise schwer gebeutelten Maschinenbau kommt es weiter knüppeldick. Nach einem Einbruch der Produktion 2009 von einem Viertel erwartet die Branche erst im späteren Jahresverlauf Besserung.
Nach dem schwersten Geschäftseinbruch seit Jahrzehnten erwarten die deutschen Maschinenbauer so schnell keine Besserung. "Die deutsche Maschinenproduktion wird nach unserer Einschätzung in den ersten Monaten des Jahres 2010 ihr Vorjahresniveau noch teils deutlich verfehlen", sagte der Präsident des Verbandes Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), Manfred Wittenstein. Im weiteren Jahresverlauf könne es zwar Zuwachsraten geben. Der Verband bleibe aber bei seiner Prognose, wonach die Produktion im Gesamtjahr stagnieren wird.
Für die von der Wirtschaftskrise schwer gebeutelten Unternehmen kam es 2009 noch schlimmer als befürchtet. Die Produktion fiel um rund ein Viertel auf 151 Mrd. Euro. Der Verband hatte zuletzt mit einem Minus von 20 Prozent gerechnet. Der Auftragseingang brach 2009 um 38 Prozent ein. "Die Maschinenbestellungen fielen so schnell und so drastisch wie noch nie seit Beginn der VDMA Auftragseingangsstatistik 1958", erklärte Wittenstein.
Weitere Jobs gefährdet
Die Branche, zu der neben zahlreichen Mittelständlern auch börsennotierte Konzerne wie ThyssenKrupp, Gea oder Gildemeister gehören, erwartet, dass der Stellenabbau in diesem Jahr weitergeht. "Das Ausmaß lässt sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt seriös nicht abschätzen", sagte Wittenstein. Im vergangenen Jahr sank die Zahl der Mitarbeiter um rund 34.000 auf 920.000. Ursprünglich war jedoch mit einem Abbau von bis zu 60.000 Stellen gerechnet worden. Die Unternehmen hätten ihre Mitarbeiter länger gehalten als in früheren Abschwüngen, erläuterte Wittenstein.
Zwar konnten die Hersteller von Maschinen "Made in Germany" im Dezember mit einem Plus bei den Bestellungen von real acht Prozent erstmals seit 15 Monaten wieder einen Zuwachs verbuchen. Grund für Optimismus ist das aber nicht, denn der Vorjahresmonat war der mit Abstand schwächste Monat 2008. Im Inland sank das Geschäft im Dezember 2009 zudem noch um vier Prozent, während die Auslandsnachfrage um 15 Prozent anzog.
Quelle: ntv.de, rts