Aufträge ohne Ende Maschinenbauer oben auf
02.08.2010, 10:23 UhrAls wirtschaftlicher Frühindikator lässt es der deutsche Maschinenbau mächtig krachen. Die Orderbücher füllen sich jeden Monat mehr - allein im Juni liegen die Bestellungen um mehr als 60 Prozent über denen des Vorjahresmonats. Das Gute dabei: Das Wachstum kommt aus dem Aus- und dem Inland.

Der deutsche Maschinenbau wächst über sich hinaus: Orderbücher immer voller.
(Foto: picture alliance / dpa)
Die Auftragsflut im lange Zeit krisengeschüttelten deutschen Maschinenbau reißt nicht ab. Im Juni seien die Bestellungen gegenüber dem Vorjahresmonat um 62 Prozent gestiegen, teilte der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) mit. Damit sei das Wachstum noch etwas größer als im Mai gewesen, sagte VDMA-Konjunkturexperte Olaf Wortmann. Erfreulich sei, dass auch die Order aus dem Inland mit einem Plus von 67 Prozent deutlich angezogen hätten. Bei den Auslandsbestellungen habe das Plus 62 Prozent betragen.
Im vergangenen Jahr waren die Geschäfte der exportorientierten Branche, zu der neben zahlreichen Mittelständlern auch börsennotierte Unternehmen wie ThyssenKrupp, GEA oder Gildemeister gehören, eingebrochen. Bei den jetzigen Zuwachsraten müsse daher auch der Basiseffekt berücksichtigt werden, sagte Wortmann. "Der Juni 2009 war einer der schlechtesten Monate des vergangenen Jahres." Die Auslastung der Hersteller liege jedoch inzwischen wieder bei 83 Prozent nach einem Tiefpunkt von 69 Prozent vor einem Jahr.
Halbjahresbilanz mit Bums
In dem von kurzfristigen Schwankungen weniger beeinflussten Dreimonatsvergleich April bis Juni 2010 ergab sich insgesamt ein Plus von 53 Prozent im Vorjahresvergleich. Die Inlandsaufträge legten um 51 Prozent und die Auslandsaufträge um 54 Prozent zu.
Im ersten Halbjahr 2010 verzeichnete der deutsche Maschinen- und Anlagenbau einen Anstieg des Auftragseingangs um insgesamt 32 Prozent. Die Inlandsnachfrage stieg dabei um 27 Prozent und die aus dem Ausland um 34 Prozent zum Vorjahr.
Quelle: ntv.de, bad/rts/DJ