Wirtschaft

Weber-Ersatz aus dem Kanzleramt? Merkel denkt an Weidmann

Der vorzeitige Rückzug von Top-Notenbanker Axel Weber wirft viele Fragen auf. Eine davon muss die Bundesregierung bis spätestens April lösen: Als Nachfolger an der Spitze der Deutschen Bundesbank bringt Bundeskanzlerin Merkel nun angeblich ihren eigenen Wirtschaftsberater ins Spiel. Nicht nur Experten runzeln die Stirn.

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Bundeskanzlerin Angela Merkel ist offenbar entschlossen, ihren Wirtschaftsberater Jens Weidmann an die Spitze der Bundesbank zu setzen. Der Posten wird früher als geplant Ende April frei: Der bisherige Bundesbank-Präsident . Die Bundesregierung werde die Personalien möglicherweise bereits in der der Kabinettssitzung am Mittwoch beschließen, hieß es in einem Bericht der "Bild"-Zeitung.

Ein direkter Wechsel Weidmanns vom Bundeskanzleramt in die Bundesbank stößt innerhalb und außerhalb des Regierungslagers auf Vorbehalte. Fachleute verweisen auf die für ein glaubwürdiges Auftreten unbedingt notwendige politische Unabhängigkeit der Notenbank.

Ist der Ruf der Bundesbank in Gefahr?

Die Einsetzung eines engen Vertrauten der deutschen Bundeskanzlerin könnte kritischen Beobachtern zufolge den Ruf der Bundesbank als Hort der Stabilität und Unabhängigkeit gefährden. Nach anfänglichen Bedenken sei mittlerweile selbst die FDP-Spitze mit einem direkten Wechsel einverstanden, hieß es in dem Bericht weiter.

Als Vize-Präsident der Bundesbank ist demnach Joachim Nagel im Gespräch, allerdings regt sich hier Widerstand unter den CDU-regierten Bundesländern. Nagel war für den Ex-SPD-Finanzsenator Thilo Sarrazin in den Bundesbank-Vorstand aufgerückt und gilt gemäß Parteien-Proporz als "SPD-nah".

Quelle: ntv.de, AFP/dpa

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