400 Jobs gefährdet? Metro denkt ans Ausland
24.10.2010, 14:20 UhrBei Metro stehen nach einem Magazin-Bericht Hunderte von Arbeitsplätzen auf dem Prüfstand. So sollen Teile des Rechnungswesens ins Ausland verlagert werden. Es sei noch nichts entschieden, heißt es bei Metro zu dem Thema.
Deutschlands größter Handelskonzern Metro prüft nach einem Bericht der "Wirtschaftswoche" die Verlagerung von Hunderten Arbeitsplätzen ins Ausland. Nach Informationen des Magazins sollen beim konzerninternen Projekt "Cora" Teile des Berichts- und Rechnungswesens künftig in Servicecentern mit Sitz im Ausland gebündelt werden. Betriebsräte des Unternehmens mit Hauptsitz in Düsseldorf befürchten demnach den Wegfall von bis zu 400 Arbeitsplätzen in Deutschland.
Ein Metro-Sprecher betonte, es gebe noch keine Entscheidung. "Wir denken über die Harmonisierung und Bündelung von Buchhaltungsprozessen nach." Die Verhandlungen mit der Arbeitnehmerseite seien auf gutem Wege und würden in absehbarer Zeit "ein konstruktives Ergebnis" finden.
Der "Wirtschaftswoche" zufolge könnte das Unternehmen Aufgaben wie die Rechnungsprüfung für einzelne Vertriebslinien statt wie bisher an den nordrhein-westfälischen Standorten in Kamen, Düsseldorf, Mönchengladbach und im rheinland-pfälzischen Alzey künftig in Indien und Polen konzentrieren. Nach Angaben der Zeitschrift will Metro mit "Cora" zwischen bis zu 39 Mio. Euro pro Jahr sparen.
Konzernchef Eckard Cordes hatte im Frühjahr angekündigt, mit einem umfangreichen Konzernumbau den Handelsriesen wieder auf Wachstumskurs bringen zu wollen. Im Krisenjahr 2009 hatte er bereits das Sparprogramm "Shape" aufgelegt, mit dem bis 2012 das Ergebnis um 1,5 Mrd. Euro gesteigert werden soll. Davon soll etwa die Hälfte auf Kosteneinsparungen entfallen, der andere Teil durch eine Verbesserung der Abläufe erreicht werden. Konzernweit sind 17.000 Stellen betroffen. Weltweit beschäftigt der Düsseldorfer Konzern 300.000 Mitarbeiter.
Quelle: ntv.de, dpa/rts