Schadenersatzklage eingereicht Middelhoff droht Ärger
07.07.2010, 16:13 UhrKarstadt-Insolvenzverwalte Görg verlangt vom ehemaligen Chef der Karstadt-Mutter Arcandor und weiteren Managern 175 Mio. Euro Schadenersatz. Für die Klage beim Essener Landgericht wurden insgesamt zwölf Umzugkartons mit Akten zu Gericht gebracht.
Der Karstadt-Insolvenzverwalter hat vor dem Landgericht Essen Klage gegen den ehemaligen Chef der Konzernmutter Arcandor, Thomas Middelhoff, und weitere frühere Führungskräfte eingereicht. "Die Klage gegen Middelhoff und andere ist bei uns eingegangen", sagte ein Sprecher des Gerichts. Es handele sich um "sehr umfangreiche Dokumente".
Hintergrund der Klage ist ein Verkauf von Karstadt-Warenhäusern an einen Fonds, die Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg zufolge dann zu überhöhten Mieten weiter von der Warenhauskette genutzt wurden. Middelhoff wollte den Vorgang nicht kommentieren.
Dem Gerichtssprecher zufolge ist mit keiner schnellen Entscheidung zu rechnen. Zunächst müsse die Klage den Betroffenen zugestellt werden, die diese dann erwidern könnten. Einem Sprecher Görgs zufolge geht es bei der Klage um Schadenersatz über rund 175 Mio. Euro.
Anlass ist der Verkauf von fünf Karstadt-Immobilien an den Oppenheim-Esch-Fonds der Privatbank Sal. Oppenheim und des Kölner Bauunternehmers Josef Esch, die die Warenhauskette danach zurückgemietet hatte. Die Kaufhaus-Immobilien seien weit unter ihrem Marktwert verkauft und zu überhöhten Preisen zurückgemietet worden, so Görg. Betroffen von der Klage sind die 2004 und 2005 amtierenden Vorstände der später in Arcandor umbenannten KarstadtQuelle AG, sowie frühere Mitglieder des Aufsichtsrats.
Quelle: ntv.de, rts/dpa