Reich in Großbritannien Milliardäre trotzen der Krise
25.04.2010, 15:49 UhrDie Superreichen in Großbritannien haben der Wirtschaftskrise im vergangenen Jahr mächtig getrotzt. Während die Folgen an den Märkten weltweit deutlich zu spüren waren, steigerten die auf der Insel lebenden Multimillionäre ihr Vermögen um insgesamt 77 Mrd. Pfund (derzeit 89 Mrd. Euro), wie aus der "Sunday Times Rich List" hervorgeht.
Der Club der Milliardäre ist demnach um 10 auf 53 Mitglieder angewachsen. Die Zeitung "Sunday Times" schätzt seit 22 Jahren das Vermögen der 1.000 wohlhabendsten Einwohner im Vereinigten Königreich. In der Summe besaßen sie demzufolge im vergangenen Jahr 335,5 Mrd. Pfund. Das ist ein Drittel mehr als im Vorjahr. Die Finanzkrise hat auch die Reichsten der Reichen hart getroffen: Sie verloren 2008 insgesamt 155 Mrd. Pfund.
An der Spitze der Reichenliste 2010 bleibt der indische Stahlgigant Lakshmi Mittal. Der 59-Jährige verdoppelte seinen Besitz auf umgerechnet 25,8 Mrd. Euro. Er setzte sich damit im Club der Milliardäre mit dem höchsten Zugewinn deutlich ab. Der russische Ölmagnat Roman Abramowitsch besitzt mit 8,5 Mrd. Euro gerade mal ein Drittel so viel wie Mittal. Der in Großbritannien geborene Gerald Grosvenor, Herzog von Westminster, blickt mit seinen Immobilien auf ein Vermögen von 7,8 Mrd. Euro.
Die Queen landete in der Reichenliste auf Platz 245. Ihr Vermögen wuchs um 20 Mio. auf 290 Mio. Pfund. In der Liste der "Neureichen" schafft es Harry-Potter-Filmstar Daniel Radcliffe auf den fünften Platz. Er kommt auf ein Vermögen von 42 Mio. Pfund. Keira Knightley und die Prinzenbrüder William und Harry teilen sich den siebten Platz mit 28 Mio. Pfund.
Die einsetzende Belebung der Wirtschaft zum Ende des vergangenen Jahres habe sich bei den britischen Multimillionären schnell bemerkbar gemacht, sagte der Herausgeber der Reichenliste, Ian Coxon. "Wenn man sich die Top 200 anschaut, blicken die Superreichen auf das schnellste Wachstum." Die Verdopplung von Mittals Vermögen leite sich aus dem Wachstum der Börsen um 50 Prozent sowie einer deutlichen Belebung der Stahlpreise ab.
Quelle: ntv.de, dpa