Krim treibt Abspaltung voran Moskaus Börse dreht ins Minus
06.03.2014, 13:41 Uhr
Bei diesen auf der Krim fotografierten Männern handelt es sich nach Angaben Moskaus nicht um russische Soldaten, sondern um "Selbstverteidigungskräfte."
(Foto: REUTERS)
Die Krim-Krise sorgt an der Moskauer Börse für deutliche Kursverluste. Auch der Rubel verliert an Wert. Es wird immer wahrscheinlicher, dass die Europäische Union gegen Russland Sanktionen verhängt.
Die Entscheidung des Parlaments der Krim für eine Abspaltung von der Ukraine hat für Verunsicherung an den russischen Börsen gesorgt. Die Moskauer Leitindizes gaben ihre anfänglichen Gewinne wieder ab und drehten in Minus. Der Micex für die Aktien in Rubel verlor 2,4 Prozent, der RTS für die in Dollar gelisteten Werte büßte 3,1 Prozent ein. Gazprom gaben 2,7 Prozent ab, Sberbank 2,4 Prozent. Schon in den vergangenen Tagen hatten die Moskauer Aktienmärkte kräftige Verluste verzeichnet.
Am Sonntag nächster Woche soll die überwiegend russisch-stämmige Bevölkerung der Krim ein endgültiges Votum abgeben. In Brüssel betonte Bundeskanzlerin Angela Merkel die Bedeutung der territorialen Einheit der Ukraine und drohte Russland vor Beratungen der EU-Staats- und Regierungschefs mit Sanktionen.
"Die Regierung der autonomen Region Krim will Teil der Russischen Föderation werden", sagte Aktienhändler Michael Kantolinski vom Finanzdienstleister Uralsib. "Kiew ist natürlich dagegen, und das bedeutet, dass ein bewaffneter Konflikt unausweichlich werden könnte."
Rubel unter Druck
Die russische Währung geriet ebenfalls unter Druck. Dollar und Euro gewannen jeweils 0,3 Prozent auf 36,17 beziehungsweise 49,70 Rubel. Die russische Notenbank stützt den Rubel derzeit durch umfangreiche Stützungskäufe. Allein am Montag hatte sie 11,3 Milliarden Dollar in den Markt geworfen. Am Dienstag gaben die Notenbanker etwa 300 Millionen Dollar ihrer Gold- und Währungsreserven aus, wie aus am Donnerstag veröffentlichten Zahlen hervorgeht.
Analysten von VTB Capital vermuten, dass sich der Rubel in naher Zukunft etwas stabilisieren kann. Allerdings dürfte er insgesamt unter Druck bleiben. "Wir denken auch, dass die Zentralbank angesichts der Beruhigung auf den Märkten ihr Interventionsvolumen in naher Zukunft zurückfährt."
Quelle: ntv.de