Wirtschaft

Amis wollen auch smart sein Motorola greift an

Der krisengeschüttelte US-Telekomriese Motorola scheint das Gröbste hinter sich zu haben. In den Büchern stehen schwarze Zahlen und der Frontalangriff auf Apples iPhone und Co ist in Planung. Der Boom auf Smartphones soll nicht an Motorola vorbeigehen.

Smartes Teil: Der Droid von Motorola

Smartes Teil: Der Droid von Motorola

Im Schlussquartal haben Motorola, die kurz vor der Zerschlagung standen, das zweite Quartal hintereinander Gewinn gemacht. Dank harter Einsparungen verdiente der Konzern 142 Mio. Dollar, nachdem im Vorjahr noch ein Verlust von 3,7 Mrd. Dollar angefallen war.

Der Umsatz fiel angesichts der Wirtschaftskrise allerdings um ein Fünftel auf 5,7 Mrd. Dollar. Damit hat sich der Rückgang gegenüber den Vorquartalen aber abgeschwächt. "Wir haben uns gut geschlagen angesichts der herausfordernden Rahmenbedingungen 2009", sagte der zweite Konzernchef Greg Brown.

In den Berichtsmonaten konnte Motorola sein Handygeschäft allerdings noch nicht aus den roten Zahlen führen. Das Geld brachten die beiden anderen Standbeine, das Netzwerk-Geschäft und das Geschäft mit Mobilfunk-Lösungen für Unternehmenskunden. Laut Medienberichten hatte Motorola erst jüngst den Verkauf seiner Netzwerk-Aktivitäten gestoppt. Die Sparte, die Empfangsboxen für das Kabelfernsehen und Zubehör für Handys herstellt, sollte demnach bis zu fünf Mrd. Dollar in die klamme Kasse bringen. Die Gebote seien jedoch zu niedrig gewesen, hieß es.

Droids sollen es richten

Zwischenzeitlich wollte sich Motorola auch von seinem Handygeschäft trennen. In der Krise strich der Konzern bereits Tausende von Jobs und wechselte die Führung aus. Als Hoffnungsträger gelten jetzt aber neue mobile Geräte wie das Smartphone "Droid" mit dem von Google übernommenen Betriebssystem Android. "Unsere ersten Android-Smartphones sind sehr gut angekommen", sagte Co-Chef Sanjay Jha. Er kündigte für das laufende Jahr mindestens 20 weitere Modelle der multifunktionalen Handys an.

Der einst zu den Branchenführern zählende US-Hersteller hatte an den Erfolg seines früheren Topmodells "Razr" nie mehr anknüpfen können. Auch im laufenden ersten Quartal erwartet die Konzernführung wieder ein kleines Minus.

Die Motorola-Aktie gab vorbörslich an der New Yorker Börse nach. Nokia-Aktien hingegen stiegen um über elf Prozent. Der finnische Konzern hatte im vierten Quartal dank besserer Geschäfte mit Smartphones mehr Gewinn gemacht als erwartet.

Quelle: ntv.de, dpa

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