Kurzes Vergnügen Motorola mit Quartalsgewinn
27.01.2011, 06:52 UhrDas Weihnachtsgeschäft lief gut, doch jetzt sitzt dem US-Handyhersteller Motorola Mobility Holdings das iPhone im Nacken. Nach einem ordentlichen Gewinn im vierten Quartal droht für das laufende Quartal wieder ein Minus.
Der Handy-Hersteller Motorola Mobility ist mit einem Gewinn in die Selbständigkeit gestartet. Der Privatkunden-Zweig des aufgespalteten Telekommunikations-Urgesteins verdiente im vierten Quartal unterm Strich 80 Mio. Dollar, nachdem im Vorjahreszeitraum noch ein Verlust von 204 Mio. Dollar angefallen war. Allerdings soll das Glück nur kurz anhalten: Schon im laufenden Quartal erwartet das Management wieder ein Minus.
Die kurzzeitige Wende gelang Motorola vor allem durch seine erfolgreichen Smartphones, wie Firmenchef Sanjay Jha in Libertyville (US-Bundesstaat Illinois) ausführte. Motorola wurde um Weihnachten herum 4,9 Millionen Smartphones los und damit mehr als doppelt so viel wie vor einem Jahr. Der Gesamtumsatz - wozu auch herkömmliche Handys und Kabelfernseh-Empfangsgeräte beitrugen - stieg um 21 Prozent auf 3,4 Mrd. Dollar.
Doch der US-Handyhersteller spürt bereits die Konkurrenz durch das iPhone von Apple. Nachdem der wichtigste Motorola-Kunde Verizon Wireless zuletzt den Verkauf des iPhone ab Februar angekündigt hatte, habe sich die Nachfrage etwas abgeschwächt, wie Jha sagte. Für das laufende Quartal sagte das Management einen Nettoverlust von neun bis 21 Cent je Aktie voraus. Der Handy-Bereich soll 2011 einen operative Umsatzrendite im mittleren einstelligen Prozentbereich erwirtschaften - nach Verlusten im vergangenen Jahr.
Seit Anfang Januar gehen Motorola Mobility und die Firmenkunden-Schwester Motorola Solutions getrennte Wege. Motorola Solutions stellt unter anderem Barcode-Scanner, Sicherheitssysteme und Funkgeräte her. Losgelöst von einander versprechen sich beide Firmen bessere Chancen. Das Handygeschäft war lange Sorgenkind des Gesamtkonzerns, nachdem es an einem Nachfolger für das erfolgreiche Klapphandy Razr gefehlt hatte.
Quelle: ntv.de, dpa/ rts