Wirtschaft

Buffet kann zufrieden sein Munich Re erfreut Aktionäre

Der weltgrößte Rückversicherer Munich Re schüttet trotz eines leichten Gewinnrückgangs im Katastrophenjahr 2010 mehr Geld an seine Aktionäre aus. Nachdem bereits das verheerende Erdbeben in Chile den Konzern mit knapp einer Milliarde US-Dollar belastet, kommt das Beben in Neuseeland aus dem September das Unternehmen teurer zu stehen als erwartet.

Warren Buffett.

Warren Buffett.

(Foto: REUTERS)

Den Investor und Munich-Re-Hauptaktionär Warren Buffett wird es freuen: Der weltgrößte Rückversicherungskonzern hat sein Gewinnziel für das vergangene Jahr erreicht und hebt die Dividende erneut kräftig an. Der Überschuss sei 2010 angesichts hoher Belastungen durch Naturkatastrophen allerdings leicht auf 2,43 Mrd. Euro gefallen, teilte das Mangement mit. Ein um 700 Mio. auf 8,6 Mrd. Euro gestiegenes Kapitalanlageergebnis stabilisierte die Lage.

Buffett ist mit mehr als zehn Prozent größter Aktionär des Dax-Konzerns. Je Anteilsschein sollen er und die Miteigentümer nun eine Dividende von 6,25 Euro bekommen - 50 Cent mehr als zuletzt. Außerdem will das Management den Aktienrückkauf fortsetzen. In das laufende Programm haben die Münchner bisher rund 752 Mio. Euro investiert, bis Mitte April soll es eine Milliarde werden. Bis zur Hauptversammlung 2012 sollen dann noch einmal 500 Mio. Euro in eigene Aktien gesteckt werden. Solche Maßnahmen stabilisieren in der Regel den Kurs und kommen bei Aktionären gut an.

Optimistische Prognose

Mit ihrem Gewinn lag die Munich Re leicht unter den Analystenschätzungen. Vor allem Naturkatastrophen haben der Branche zugesetzt: Der Konzern musste für 1,56 Mrd. Euro geradestehen nach 200 Mio. im Jahr zuvor. Der größte Einzelschaden war das verheerende Erdbeben in Chile. So arbeitete das Kerngeschäft Rückversicherung operativ nicht mehr rentabel. Die Schaden/Kosten-Quote lag bei 100,5 Prozent und damit oberhalb der Marke von 100 Prozent, bis zu der Schäden und Verwaltungskosten noch aus den Policeneinnahmen gedeckt sind.

Für 2011 stellt das Management einen Gewinn um die 2,4 Mrd. Euro in Aussicht. Doch der Start verläuft erneut holprig. Die Jahrhundert-Flut in Australien belastet die Branche: Der Konzern kalkuliert mit einer eigenen Last von rund 540 Mio. Euro, die Hälfte davon wurde allerdings schon 2010 verbucht. Der Rivale Hannover Rück ist mit maximal 116 Mio. Euro betroffen, von der Swiss Re gibt es noch keine Daten.

Positiv verlief für die Munich Re die Erneuerung eines Großteils der Versicherungsverträge zum Jahreswechsel. Ein Volumen von 7,9 Mrd. Euro stand zur Neuverhandlung mit den Kunden, also normalen Versicherern, an. Insgesamt stieg das Volumen um vier Prozent, die Preise erhöhten sich minimal um 0,1 Prozent. Das ist ein gutes Ergebnis: Denn branchenweit mussten die Rückversicherer Preisnachlässe von etwa fünf bis zehn Prozent gewähren. Bei der Hannover Rück gingen die Raten leicht zurück.

Quelle: ntv.de, rts/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen