Wirtschaft

Tausende Jobs bedroht Neckermann vor endgültigem Aus

Nach Quelle droht auch Neckermann das endgültige Aus.

Nach Quelle droht auch Neckermann das endgültige Aus.

(Foto: picture alliance / dpa)

"Ohne einen Investor ist bei Neckermann.de im Herbst Schluss", lautet Neckermann-Chef Koopmanns trauriges Fazit. Äußerungen der vorläufigen insolvenzverwalter stützen seine Aussage, denn bisher gibt es keinen neuen Investor für den Versandhändler. Es bleiben nur noch zwei Wochen, um einen potenziellen Geldgeber zu finden.

Dem Versandhändler Neckermann.de droht Ende des Monats das endgültige Aus. Die Lage des insolventen Traditionsunternehmens mit seinen rund 2400 Beschäftigten wird immer aussichtsloser, weil sich bisher kein Investor gefunden hat und dafür nur noch gut zwei Wochen Zeit bleiben, wie die vorläufigen Insolvenzverwalter mitteilten. "Wir werden bis zuletzt alles dafür tun, um doch noch bis Ende September einen ernsthaften Investor zu finden, der bereit ist das Unternehmen weiter zu führen", erklärte der vorläufige Insolvenzverwalter Joachim Kühne.

Den Angaben zufolge haben bisher etwa 50 potenzielle Interessenten das Unternehmen auf Herz und Nieren überprüft. Sie seien nach eigenen Angaben bei ihrer Prüfung "auf die sichtbar schlimmen Folgen für die Wirtschaftlichkeit des Betriebs gestoßen", ergänzte Kühnes Kollege Michael Frege.

Fehlendes Kostenbewusstsein

Interessenten kritisierten demnach vor allem, dass das Unternehmen lange nicht kostenbewusst gewirtschaftet habe. "In dieser immer aussichtsloseren Lage reduzieren sich damit die Chancen für die Weiterführung von Neckermann immer mehr", erklärte Frege. "Ohne einen Investor ist bei Neckermann.de im Herbst Schluss", hatte Firmen-Chef Henning Koopmann bereits vor einigen Wochen in einem Interview gesagt.

Das Traditionsunternehmen hatte Mitte Juli Insolvenz angemeldet, nachdem der Eigentümer, der US-Finanzinvestor Sun Capital, kein weiteres Geld für die nötige Sanierung zur Verfügung gestellt hatte. Die Mitarbeiter erhalten seitdem Insolvenzausfallgeld der Arbeitsagentur - allerdings nur noch bis Ende September.

Die Geschäfte wurden durch die vorläufige Insolvenzverwaltung stabilisiert, Waren wieder ausgeliefert. Unternehmensbereiche wie der Möbelverkauf oder der Vertrieb von Technikprodukten galten noch immer als profitabel.

Quelle: ntv.de, dpa

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