Wirtschaft

Kein schönes Hochzeitsgeschenk Nyse Euronext schwächelt

Mit seinen Quartalszahlen liegt der Börsenbetreiber Nyse Euronext gerade mal im Rahmen der Analystenerwartungen - und das ausgerechnet kurz vor der Fusion mit der Deutschen Börse. Wie der deutsche Börsenbetreiber spürt die Nyse Euonext Schuldenkrisen in den USA und Europa. Es wechseln einfach weniger Aktien und Derivate den Besitzer.

Duncan Niederauer, CEO Nyse Euronext

Duncan Niederauer, CEO Nyse Euronext

(Foto: REUTERS)

Ein geringeres Handelsvolumen setzt dem transatlantischen Börsenbetreiber Nyse Euronext mitten in den Vorbereitungen für die Fusion mit der Deutschen Börse zu. Der Gewinn fiel im zweiten Quartal um 16 Prozent auf 154 Mio. US-Dollar oder 59 Cent je Aktie, wie die Nyse mitteilte.

Der Umsatz legte um ein Prozent auf 661 Mio. US-Dollar zu. In Europa ging das Geschäft zurück, nämlich um 20 Prozent. In den USA konnte das Minus von 36 Prozent beim Handelsvolumen durch andere Einnahmen wie Börsengänge aufgefangen werden.

Mit seinem Ergebnis lag der Börsenbetreiber so eben im Rahmen der Erwartungen der Analysten. Sie hatten bei Umsätzen von 652,7 Mio. US-Dollar mit einem Gewinn je Aktie von 60 Cent gerechnet.

Krisenbedingt weniger Handel

Auch der Fusionspartner Deutsche Börse litt zuletzt darunter, dass mitten in den Schuldenkrisen in Europa und den USA weniger Aktien und Derivate den Besitzer wechselten. Im zweiten Quartal fielen die Erlöse um rund sechs Prozent. Nur dank Einsparungen lag der Quartalsgewinn über dem Vorjahreswert.

Mitte Juli war die Fusion von Deutscher Börse und Nyse Euronext vorbehaltlich regulatorischer Verfahren geglückt. Bis zum 14. Juli hatten 80 Prozent der Anteilseigner der Deutschen Börse ihre Aktien zum Tausch angeboten. Eine Woche zuvo hatte NYse-Aktionäre dem Zusammenschluss zugestimmt.

Zum Jahreswechsel wollen die Börsenbetreiber ihre Fusion abschließen, die sie im Februar vereinbart haben. Das Vorhaben wird derzeit von mehreren Regulierungsbehörden geprüft. Am Donnerstag läuft die erste Frist der EU-Kommission ab. EU-Kommissar Joaquin Almunia hat allerdings bereits angekündigt, das Vorhaben eingehend zu prüfen - das kann bis Ende November dauern.

Analysten hatten in den vergangenen Monaten befürchtet, dass der relativ hohe Verschuldungsgrad des US-Börsenbetreibers die Deutsche Börse belasten könnte. Diese hatte den Analysten jedoch vergangene Woche versichert, dass die Fusion keinen Einfluss auf die Bonitätsbewertung haben würde.

Das Mammutprojekt würde aus den beiden Unternehmen den weltgrößten Börsenkonzern machen. Im immer härter werdenden Kampf um Marktanteile und Margen hat ein Börsenriese bessere Chancen, so das Kalkül. Weltweit ist deswegen in der Branche eine hektische Suche nach Partnern ausgebrochen.

Quelle: ntv.de, rts/vwd

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