Arbeitsplätze als Patriotenpflicht Obama appelliert an die Banken
12.05.2011, 17:50 UhrUS-Präsident Barack Obama ruft seine Landsleute zu gemeinsamen Anstrengungen auf, um die Wirtschaft der mächtigsten Industrienation der Erde so schnell wie möglich in Schwung zu bringen. Auch die Banken sollen dabei ihren Beitrag leisten. Die derzeit dringlichsten Baustellen: Jobs, Spritpreise und der Immobilienmarkt.

Medien und Macht: Der TV-Sender CBS inszeniert ein sogenanntes "Town Hall Meeting on the Economy" mit Präsident Obama (links).
(Foto: dpa)
US-Präsident Barack Obama hat die Unternehmen des Landes aufgerufen, mehr Leute einzustellen. Auch die Banken sollten mehr tun, um der Wirtschaft wieder auf die Beine zu helfen, sagte Obama bei einer Veranstaltung des TV-Senders CBS.
Hoffnungen auf einen beschleunigten Aufschwung erteilte Obama eine Absage. Es werde noch mehrere Jahre dauern, bis sich die USA von der jüngsten Krise erholt hätten, erklärte der Präsident. Der schärfste Gegenwind für die Konjunktur gehe derzeit vom schwachen Immobilienmarkt und den hohen Benzinpreisen aus, sagte Obama.
Vor diesem Hintergrund sollen die laufenden Konjunkturprogramme ausgedehnt werden. Die Regierung bemühe sich um eine Verlängerung der Hilfen für überschuldete Hausbesitzer. In den Vereinigten Staaten hatten sich in Zeiten steigender Immobilienpreise zahlreiche Hausbesitzer finanziell übernommen. Um an den teils rasanten Wertsteigerungen teilzuhaben, waren viele Amerikaner mit Immobilienkrediten in den Markt eingestiegen.
Nach dem Platzen der Hauspreisblase fanden sich Hundertausende unvermittelt in einer höchst unangenehmen Lage wieder: Der Wert ihrer Immobilien fiel steil ab. Viele Objekte galten plötzlich als nahezu unverkäuflich. Oftmals übersteigt die Hypothekenlast den Wert der Immobilien bei weitem. Für diese Fälle hatte die US-Regierung ein Hilfsprogramm aufgelegt, um die Auswirkungen der Immobilienkreise auf die stark konsumbasierte US-Wirtschaft einzugrenzen.
Ein Dämpfer für Einzelhändler
Jüngste Konjunkturdaten deuten unterdessen auf Probleme im Einzelhandel hin: Die Stimmung unter den Verbrauchern scheint sich angesichts anhaltend hoher Spritpreise leicht einzutrüben. Im US-Einzelhandel wuchsen die Umsätze im April so schwach wie seit neun Monaten nicht mehr. Sie erhöhten sich um 0,5 Prozent im Vergleich zum Vormonat, wie das Handelsministerium mitteilte. Analysten hatten einen Anstieg um 0,6 Prozent erwartet.
Zugleich wurden die Erlöse des Vormonats kräftig nach oben korrigiert: auf 0,9 von 0,4 Prozent. Ohne Autos hatten die Händler im April 0,6 Prozent mehr in den Kassen. Der Einzelhandelsumsatz gilt als wichtiger Indikator für die Konjunkturentwicklung in den USA, da deren Wirtschaftsleistung zu mehr als zwei Dritteln vom privaten Konsum abhängt.
Quelle: ntv.de, mmo/rts