Wirtschaft

Manager sollen Staatshilfe spüren Obama zückt Gehaltsschere

US-Präsident Barack Obama will die Bar-Gehälter von Managern, deren Firmen staatliche Unterstützung erhalten haben, drastisch kürzen.

Rettungsgeld vom Staat und hohe Managergehälter passen für Obama nicht zusammen.

Rettungsgeld vom Staat und hohe Managergehälter passen für Obama nicht zusammen.

(Foto: AP)

Die US-Regierung will Gehalts- und Bonuszahlungen an Spitzenmanager von Krisenunternehmen begrenzen. Die 175 bestbezahlten Manager jener sieben Unternehmen, welche die höchsten Staatshilfen in Anspruch genommen haben, müssten mit Einbußen von 50 Prozent rechnen, erklärte die Regierung in Washington. Die Notenbank (Fed) forderte sämtliche US-Banken auf, ihre Gehaltssysteme zu überprüfen.

Betroffen von den Kürzungen sollen zunächst die Top-Manager von AIG, Bank of America, Citigroup, General Motors, GMAC, Chrysler und Chrysler Financial sein. Ihre Gehälter sollen nach Regierungsangaben durchschnittlich um 90 Prozent gesenkt werden. Statt der Gelder sollten Manager künftig Aktien erhalten, die aber für den sofortigen Verkauf gesperrt seien. Die Gesamtvergütung für das Spitzenpersonal solle inklusive Boni damit im Schnitt um die Hälfte sinken. Das beträfe unter anderem bisherige Spitzenverdiener wie Citigroup-Chef Vikram Pandit oder GM-Chef Fritz Henderson.

Hinter den neuen Richtlinien steht der Sonderbeauftragte für Manager-Gehälter, Kenneth Feinberg. Der Washingtoner Anwalt wurde im Juni von der Regierung beauftragt, Gehaltsregelungen für jene sieben Unternehmen auszuarbeiten, welche die meisten staatlichen Hilfszahlungen in Anspruch genommen hatten. Ziel soll es sein, die Vergütungen an den langfristigen Erfolg der Firmen zu koppeln und somit auf kurzfristigen Profit ausgerichtetes Risikoverhalten einzudämmen. US-Präsident Barack Obama wertete Feinbergs Entscheidung als "wichtigen Schritt nach vorne" bei der Reform des Finanzsektors.

Die meisten Gehaltszahlungen - ohne Boni - sollten bei den sieben Unternehmen auf unter 500.000 Dollar im Jahr sinken, berichtete das "Wall Street Journal". Besonders harte Einschnitte werde es für die Spitze des Versicherungsriesen AIG geben, der die meisten staatlichen Hilfsmittel in Anspruch genommen hat. Hier sollten Gehälter auf unter 200.000 Dollar fallen. Außerdem sollten dem Blatt zufolge Reformen in der Unternehmensführung angemahnt werden.

Parallel zu Feinbergs Entscheidung über die Krisenkonzerne forderte die Notenbank alle Banken in den USA auf, durch eine Überprüfung sicherzustellen, "dass Bonus-Regelungen von Bankunternehmen nicht die Sicherheit und Stabilität ihrer Geschäfte untergraben". Erwartet werde von den Banken "eine unverzügliche Überprüfung ihrer Bonus-Arrangements um sicherzustellen, dass diese keine exzessiven Risikogeschäfte begünstigten".

Die Fed rief die Banken außerdem zu "Korrekturen" an ihren "fehlgesteuerten Anreizen" auf. Bei der Fed-Erklärung handelte es sich einstweilen noch um einen Rat an die Banken, nicht um verbindliche Vorschriften.

Quelle: ntv.de, AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen