Wirtschaft

Vier Bewerber für Dachsparte Offene Türen bei Karmann

Die Zahl der Interessenten für die Dachsparte des insolventen Autozulieferers Karmann hat sich Branchenkreisen zufolge verdoppelt. Über die bereits bekannten Kandidaten Magna und CIE Automotive soll es mindestens zwei weitere Bewerber geben.

(Foto: Reuters)

Darunter befänden sich der Finanzinvestor Nordwind Capital und der Zulieferer Vorwerk Autotec,  sagte eine informierte Person.. Darüber berichtete auch die "Financial Times Deutschland" (FTD). Ein Sprecher des Insolvenzverwalters wollte sich nicht zu den laufenden Gesprächen äußern.

Aussichtsreichster Kandidat ist mehreren Insidern zufolge der Autozulieferer Magna, dessen deutsche Tochter CTS als ausgesprochener Dachspezialist gilt. Regierungskreisen zufolge hat sich Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) bereits Anfang Dezember mit Magna-Gründer Frank Strohnach und dem Vorstandsvorsitzenden Siegfried Wolf getroffen. Magna hatte sich vergeblich um die Übernahme der GM-Tochter Opel bemüht. Nach dem Scheitern des Deals könnte das kanadisch-österreichische Unternehmen Luft für kleinere Akquisitionen wie der Karmann-Dachsparte haben.

Auch der Wettbewerber CIE hatte den Finger gehoben, allerdings werden dem spanischen Unternehmen in Arbeitnehmerkreisen geringere Chancen eingeräumt als Magna. CIE macht die Autokrise - wie anderen Wettbewerbern auch - schwer zu schaffen. Das Unternehmen reagiert mit Einschnitten bei der Belegschaft reagiert, was den Gewerkschaften sauer aufstößt.

Als Hürde könnte sich die nötige Zustimmung des Bundeskartellamts herausstellen. Einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" zufolge wächst die Sorge, dass ein Einstieg an Bedenken der Wettbewerbshüter scheitern könnte. Die Behörde hatte jüngst angedeutet, dass sie Fusionen auf dem Markt für Cabrio-Dächer skeptisch gegenüberstehe, da es europaweit in diesem Geschäft mit Edscha, Webasto, CTS und Karmann nur noch wenige Anbieter gibt. Dem Kartellamt lag nach Angaben eines Sprechers bis Mittwoch keine Anmeldung für die Karmann-Dachsparte vor, in der in Osnabrück rund 300 Mitarbeiter beschäftigt sind.

Volkswagen hatte unlängst Teile des Karmann-Konzerns gekauft und will ab 2011 in dem ehemaligen Karmann-Werk Osnabrück die Neuauflage des Golf-Cabrio bauen. Experten gehen davon aus, dass das VW-Modell über ein elektrisches Faltverdeck verfügen wird, das von dem neuen Eigner der Karmann-Dachsparte zugeliefert werden könnte.

Quelle: ntv.de, rts

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