Gegen die Schwäche investieren Osteuropa bremst Metro
12.01.2010, 08:33 UhrBei Metro hat die Schwäche in wichtigen osteuropäischen Märkten erneut Spuren hinterlassen. Auch das Weihnachtsgeschäft lief nicht so gut wie erwartet. Der weltweit drittgrößte Handelskontern will mit weiteren Investitionen und neuen Filialen gegensteuern.

Deutschlandgeschäft okay, in Osteruopa mit deutlichem Umsatzrückgang: Metro.
(Foto: picture-alliance / dpa/dpaweb)
Der Handelskonzern Metro hat im vierten Quartal erneut unter der Schwäche der osteuropäischen Märkte gelitten. Im wichtigen Weihnachtsgeschäft sank der Umsatz der Düsseldorfer um 3,4 Prozent auf 19,4 Mrd. Euro und damit stärker als Analysten für den Zeitraum Oktober bis Dezember mit 2,3 Prozent erwartet hatten. Im Gesamtjahr summierte sich der Umsatz nach vorläufigen Zahlen auf 65,5 Mrd. Euro, ein Minus von 3,6 Prozent.
Konzernchef Eckhard Cordes hatte die Märkte bereits vorbereitet, dass im wichtigen Schlussquartal keine Trendwende zu erwarten sei, eine konkrete Prognose aber gescheut. Auch für das laufende Jahr gab sich der Konzernchef zurückhaltend. "Wir gehen davon aus, dass auch 2010 die Rahmenbedingungen weiterhin herausfordernd bleiben." 2009 sei das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern "im Rahmen der Markterwartungen" ausgefallen.
Doch wolle die Metro - die in der Krise in vielen Ländern ihre Marktposition ausgebaut habe - weiter expandieren. Dazu werde der Konzern, weltweit nun die Nummer Drei unter den Handelskonzernen, das Investitionsbudget von 1,6 Mrd. auf 1,9 Mrd. Euro erhöhen, kündigte Cordes an. Die Zahl der Neueröffnungen werde deutlich steigen. Vor allem in Osteuropa und Asien wollen die Düsseldorfer expandieren. Die Elektronikkette Media Markt soll 2010 in China ihre ersten Läden eröffnen.
Osteuropa-Umsatz eingebrochen
In Osteuropa kämpfte die Metro im vierten Quartal erneut mit schwachen lokalen Währungen, aber auch der sinkenden Kauflust der Konsumenten und dem Preisdruck. Betroffen davon sind vor allem die Großverbrauchermärkte (Cash & Carry) - der größte Geschäftsbereich. Im vierten Quartal sank der Umsatz in der Region um 12,5 Prozent, im Gesamtjahr um 12,8 Prozent.
In Deutschland entwickelte sich der Konzern besser als mancher Konkurrent. Im vierten Quartal betrug der Erlösrückgang 0,7 Prozent, im Gesamtjahr 0,6 Prozent. Den deutschen Einzelhandel ingesamt traf die Rezession im vergangenen Jahr jedoch mit den kräftigsten Umsatzeinbußen seit sieben Jahren. Die Erlöse gingen nach Schätzungen des Statistischen Bundesamtes 2009 um 2,5 bis 2,7 Prozent zurück.
Am Mittwoch will auch Metro-Konkurrent Douglas Zahlen für das Weihnachtsgeschäft vorlegen. Der weltweit zweitgrößte Handelskonzern nach Wal-Mart - die französische Carrefour - folgt am Donnerstag.
Quelle: ntv.de, bad/dpa/rts