"Unbefriedigende Ertragslage" Otto-Gewinn schrumpft
07.12.2011, 14:46 UhrTrotz ordentlichen Weihnachtsgeschäfts hat Otto zu kämpfen. Der Hamburger Versandhändler bleibt gewinnmäßig hinter dem Vorjahresergebnis zurück. Höhere Rohstoff- und Personalkosten werden als Gründe angegeben. Beim Umsatz wird dagegen ein Wachstum erwartet.
Die hohen Rohstoffkosten machen dem weltgrößten Versandhauskonzern Otto zu schaffen. Der Gewinn werde niedriger ausfallen als im vergangenen Jahr, sagte ein Unternehmenssprecher. Die Ertragslage sei "unbefriedigend." Als Grund wurden die im Laufe des Jahres gestiegenen Beschaffungskosten genannt. Hinzu kämen höhere Löhne und unterschiedliche Faktoren bis hin zu schärferen Umweltauflagen in China. Dies habe nicht durch höhere Preise ausgeglichen werden können.
Damit bleibt der Rivale des weltgrößten Onlinehändlers Amazon hinter seiner eigenen Ankündigung zurück. Bei der Bilanzvorlage im Juni hatte der Hamburger Konzern mit Marken wie Otto, Trois Suisse, Bonprix, Baur und Crate & Barrel noch einen Gewinnzuwachs im einstelligen Prozentbereich für das Ende Februar auslaufende Geschäftsjahr in Aussicht gestellt. Amazon hat für das traditionell wegen des Weihnachtsgeschäfts wichtige vierte Quartal sogar einen operativen Verlust nicht ausgeschlossen, weil die Kosten wegen der rasanten Expansion gestiegen sind.
Keine Kaufzurückhaltung
Während Otto seine Gewinnprognose verfehlt, liegt der Konzern beim Umsatz nach eigenen Angaben auf Kurs: "Wir können sicher sagen, dass die Gruppe das Geschäftsjahr mit einem Umsatzzuwachs im einstelligen Prozentbereich abschließen wird." Das Onlinegeschäft, das im Einzelhandel inzwischen mehr als die Hälfte der Erlöse beisteuert, wachse um ein Fünftel. "Wir erleben zurzeit auch keine Kaufzurückhaltung zu Weihnachten."
Die einzelnen Regionen entwickelten sich unterschiedlich, erläuterte der Sprecher. Während die Gruppe in Russland hohe Zuwachsraten erziele, sei das Geschäft in den Schuldenstaaten Südeuropas "besonders schwierig". Details nannte Otto nicht. In Deutschland sei die Nachfrage stabil.
Quelle: ntv.de, rts