Wirtschaft

Riesiger Aufschrei wegen Millionen-Pension Peugeot-Chef verzichtet

Philippe Varin

Philippe Varin

(Foto: Reuters)

PSA Peugeot Citroen macht die Absatzkrise in Europa schwer zu schaffen. Um aus der Krise zu kommen, werden Jobs gestrichen und Löhne eingefroren. Der Chef sollte auch gehen - allerdings mit einem dicken Scheck. Die Beschäftigten sind entrüstet.

Nach einem Sturm der Entrüstung bei Beschäftigten und Gewerkschaften will der scheidende Chef des kriselnden Autobauers PSA Peugeot Citroen, Philippe Varin, ein Millionen-Ruhegehalt nicht annehmen. Der Autobauer hatte insgesamt 21 Millionen Euro für die Altersvorsorge des Managers eingeplant.

PSA Peugeot Citroën
PSA Peugeot Citroën 22,10

Varin sagte in Paris, er habe aus Respekt vor der enormen Leistung der Mitarbeiter und mit Blick auf die harten Einschnitte durch seine Entscheidungen im Zuge des Sparkurses entschieden, das Pensions-Paket nicht anzunehmen. Über sein künftiges Ruhegehalt solle nun nach Anhörung eines Corporate-Governance-Gremiums innerhalb des Arbeitgeberverbandes entschieden werden.

Zuvor hatten Finanzminister Pierre Moscovici und Industrieminister Arnaud Montebourg Europas zweitgrößten Autobauer aufgefordert, die "unangemessenen" Pläne für Rentenbezüge an Varin in Höhe von jährlich 310.000 Euro zu erklären. Varin räumt im Laufe des nächsten Jahres den Chefsessel für den früheren Renault-Manager Carlos Tavares. PSA Peugeot Citroen streicht mehr als 10.000 Jobs und friert die Löhne ein, um aus der Krise zu kommen.

Umbau ohne Varin

Der französische Auto-Konzern bildete bereits im vergangenen Jahr Rückstellungen über 21 Millionen Euro, um 25 Jahre lang Bezüge von 310.000 Euro pro Jahr an Varin zahlen zu können. Entsprechend der Unternehmenspraxis erhält der Top-Manager keine Abfindung. Sein Vertrag war erst im Mai um vier Jahre verlängert worden.

Varin habe selbst den Wunsch geäußert, dass die von ihm eingeleitete Umstrukturierung unter einer neuen Führung stattfinden solle, teilte der Konzern in dieser Woche mit. Nach Insider-Informationen hat der chinesische Konzern Dongfeng die angestrebte engere Allianz an einen Managementwechsel gebunden.

Im dritten Quartal war der Umsatz von PSA um 3,7 Prozent auf 12,11 Milliarden Euro gesunken ist. In der Autosparte betrug der Rückgang 5,8 Prozent auf 8,03 Milliarden Euro. n-tv.de-Autoexperte Helmut Becker vom Münchner Institut für Wirtschaftsanalyse und Kommunikation sieht sogar die Existenz von Peugeot - und auch die von Fiat - in Gefahr. "Diese beiden werden langfristig als eigenständige Unternehmen ausscheiden."

Quelle: ntv.de, bad/rts

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