Wirtschaft

Wenig Holz Pfleiderer erwartet weiter Verlust

Der Holzverarbeiter sieht kein Licht am Ende des Tunnels. Für das Gesamtjahr hält der Vorstand einen Verlust für wahrscheinlich. Der Hersteller von Spanplatten und Laminatböden konnte aber in den vergangenen Monaten von steigenden Verkaufspreisen profitieren.

Pfleiderer ist von der Krise arg gebeutelt.

Pfleiderer ist von der Krise arg gebeutelt.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Der Holzverarbeiter Pfleiderer wird 2010 trotz anziehender Nachfrage und allmählich steigender Preise nicht aus den roten Zahlen kommen. Ein Verlust sei wahrscheinlich, bekräftigte Vorstandschef Hans Overdiek. Die Kosten für Rohstoffe wie Holz oder Leim hätten über den langen Winter angezogen. Zudem lägen die Preise für Pfleiderer-Produkte, zu denen Spanplatten und Laminatfußböden zählen, noch immer unter dem Vorjahresniveau. Allerdings gebe es nach Erhöhungen von im Schnitt 15 Prozent im März und erneuten Aufschlägen im April Chancen für weitere Preissteigerungen.

Im laufenden zweiten Quartal werde das operative Ergebnis deshalb "deutlich besser" ausfallen als im ersten, sagte Overdiek. Von Januar bis Ende März schrieb der Konzern aus Neumarkt in der Oberpfalz einen Verlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 22,2 Mio. Euro, nach einem Gewinn von 52,7 Mio. vor Jahresfrist. Unterm Strich stand ein Fehlbetrag von 19,9 Mio. Euro. Overdiek erläuterte, die Preise für Holz seien in den vergangenen Monaten zwischen zehn und 30 Prozent gestiegen. Wegen des langen Winters sei weniger Holz geschlagen worden, und auf dem Markt seien mehr Pellets zum Heizen gekauft worden. Zudem habe Pfleiderer höhere Kosten für die Trocknung gehabt.

Nachfrage steigt

Der Umsatz ging im Startquartal zwar um 0,7 Prozent auf 355,6 Mio. Euro zurück. In Westeuropa habe sich die Nachfrage inzwischen aber überraschend gut entwickelt, auch in Osteuropa und Nordamerika laufe das Geschäft wieder besser, sagte der Konzernchef. In den USA habe die Bautätigkeit nach der langen Immobilienkrise stark zugenommen. "Wir erwarten dort eine weitere Erholung der Nachfrage, vor allem in der zweiten Jahreshälfte 2010."

Konzernweit werde das Ergebnis ab Sommer deutlich besser ausfallen als in den ersten sechs Monaten, gab sich das Unternehmen zuversichtlich. Die Kostensenkungen gehen 2010 weiter. In der Verwaltung will Pfleiderer noch bis zu 30 Mio. Euro sparen. 2009 hatte das Unternehmen die Kosten um 100 Mio. Euro gedrückt, auch durch Stellenabbau. Für 2011 peilt Pfleiderer die Rückkehr in die Gewinnzone an, wie Overdiek bekräftigte.

Quelle: ntv.de, rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen