Wirtschaft

Geplante LKW-Allianz Piech drückt auf die Tube

MAN-Vorstand Georg Pachta-Reyhofen (l.) und der Aufsichtsratsvorsitzende von VW, Ferdinand Piech, auf der Hauptversammlung von MAN.

MAN-Vorstand Georg Pachta-Reyhofen (l.) und der Aufsichtsratsvorsitzende von VW, Ferdinand Piech, auf der Hauptversammlung von MAN.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Patriarch wird ungeduldig: VW-Aufsichtsrat Piech will die Allianz zwischen MAN, Scania und der Lkw-Sparte von VW nach vorne bringen. Mit der Kooperation soll VW auch in dem Bereich in die Welt-Spitze aufsteigen. Er droht bereits: "Ich habe jetzt Zeit."

Nach jahrelangem Tauziehen um die Lkw-Allianz zwischen MAN und dem schwedischen Rivalen Scania will Autopatriarch Ferdinand Piech endlich Erfolge sehen. "Es gibt von beiden Seiten Pläne und Dinge, die sofort angegangen werden können. Wir sind auf einem guten Weg", sagte der Manager, der sowohl bei MAN als auch dessen Großaktionär Volkswagen Aufsichtsratschef ist. "Ich bin überzeugt, wir bringen sie zustande. Die Kooperation will VW, will auch MAN, will auch Scania." So lasse sich eine halbe bis eine ganze Milliarde Euro sparen.

Sollen, aber wollen nicht so recht zusammengehen: die LKW-Bauer Scania und MAN.

Sollen, aber wollen nicht so recht zusammengehen: die LKW-Bauer Scania und MAN.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Er selbst habe jetzt wieder mehr Zeit für dieses Thema, sagte Piech. VW hatte erst in der vergangenen Woche eine Kapitalerhöhung abgeschlossen, durch die der Wolfsburger Hersteller, derzeit schon Europas größter Autobauer, an die Weltspitze aufsteigen will. Dazu wird bis 2011 der Porsche in den Konzern eingegliedert. 2009 hatte der Stuttgarter Sportwagenbauer versucht, VW zu übernehmen, ehe die Wolfsburger schließlich den Spieß umdrehten.

Hahnenkampf zwischen Scania und MAN

Der Kampf Davids gegen Goliath sei zu Ende, sagte Piech. "Ich bin wieder etwas freier, kann mich wieder mehr um diese Kooperation kümmern." Bislang habe die Lkw-Allianz nicht geklappt, weil sowohl MAN als auch Scania die alleinige Führung beansprucht hätten. "Das funktioniert relativ schlecht, wenn jeder will." Mit dem Wechsel an der MAN-Spitze sei dies "etwas entspannter". Dem amtierenden MAN-Chef Georg Pachta-Reyhofen wird ein gutes Verhältnis zu Piech nachgesagt; die beiden Österreicher eint auch ihre Ingenieursleidenschaft.

"Eine Kooperation hängt von Menschen ab", sagte Piech. Ex-MAN-Chef Hakan Samuelsson und Scania-Vorstandsvorsitzender Leif Östling hätten sich "nie geliebt. Sie hatten immer Ausreden, dass nichts passiert ist." Samuelsson arbeitete einst unter Östling bei Scania und verließ den schwedischen Konzern im Streit. Er heuerte in München bei MAN an und versuchte 2006, Scania zu schlucken. Dies scheiterte - am Widerstand aus Schweden und aus Wolfsburg. Später übernahm VW die Ägide auf dem Weg zur Allianz. Piech will ein Auto-Imperium schaffen, das vom Kleinwagen über Sport- und Luxusautos bis zum Schwerlaster alle Fahrzeugtypen im Angebot hat.

Quelle: ntv.de, dpa

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