Attacke gegen Verdi Post-Chef fährt schweres Geschütz auf
30.05.2015, 14:00 Uhr
Frank Appel
(Foto: picture alliance / dpa)
Das Verhältnis zwischen den Tarifparteien bei der Deutschen Post ist frostig. Konzernchef Appel wirft der Gewerkschaft Verdi vor, arbeitsbereite Beschäftigte zu mobben. Derweil ist eine Lösung des Tarifstreits noch immer nicht in Sicht.
Im Tarifstreit mit der Gewerkschaft Verdi verschärft der Vorstandschef der Deutschen Post, Frank Appel, den Ton. "Die Beschäftigten werden gemobbt, es wird Angst geschürt, damit sie sich hinter der Gewerkschaft versammeln", sagte der Manager der "Welt am Sonntag". Wer sich nicht an den Streiks beteilige, werde übel beschimpft.
Verdi hatte zuletzt vor der möglicherweise entscheidenden Runde im Tarifkonflikt den Druck noch einmal erhöht. Tausende Beschäftigte legten erneut die Arbeit nieder. Beide Seiten wollen ihre Gespräche am Montag und Dienstag in Berlin in der dann sechsten Runde fortsetzen. Die Gewerkschaft will für die 140.000 Tarifbeschäftigten des Konzerns 5,5 Prozent mehr Lohn sowie eine Verkürzung der Wochen-Arbeitszeit auf 36 von 38,5 Stunden bei vollem Lohnausgleich durchsetzen.
Nach Angaben der Gewerkschaft traten am Samstag rund 5000 Mitarbeiter in den Ausstand. Nur in Berlin, Brandenburg und Bayern habe es eine Warnstreik-Pause gegeben, hieß es. Am Freitag hatten bereits mehrere tausend Angestellte ihre Arbeit niedergelegt. Deshalb sollten der Post zufolge Millionen Briefe ihre Empfänger erst später erreichen.
Ein Kernpunkt des Konflikts ist vor allem der Aufbau von 49 regionalen Gesellschaften für die Paketzustellung. Dort arbeiten nach Angaben der Post schon mehr als 6000 Menschen. Bezahlt werden sie nicht nach dem Haustarif des Konzerns, sondern nach dem in der Regel niedrigeren Tarif des Speditions- und Logistikgewerbes.
Quelle: ntv.de, wne/rts/dpa