Erstmals in der Euro-Zone Preise unter Null
15.07.2009, 11:55 Uhr
Eine Deflation wird nicht befürchtet.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Die Verbraucherpreise in der Euro-Zone sind im Juni erstmals in der zehnjährigen Geschichte der Währungsunion gefallen. Sie sanken um durchschnittlich 0,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, bestätigte Eurostat eine frühere Schätzung. Im Mai waren die Preise noch stabil geblieben. Grund für das Minus ist billigere Energie: Sie kostete 11,8 Prozent weniger als vor einem Jahr. Auch Lebensmittel verbilligten sich um 0,2 Prozent.
Im Juli 2008 hatte die Inflationsrate noch auf dem Rekordhoch von 4,0 Prozent gelegen, weil Öl so teuer war wie noch nie. Derzeit kostet ein Fass Rohöl nur etwa halb so viel wie vor Jahresfrist. Wegen der rezessionsbedingt schwachen Nachfrage fällt es Unternehmen zudem schwer, Preiserhöhungen durchzusetzen. Im Vergleich zum Vormonat zogen die Preise um 0,2 Prozent an - unter anderem, weil in der beginnenden Ferienzeit die Übernachtungskosten stiegen.
Die Europäische Zentralbank (EZB) sieht stabile Preise mittelfristig bei Raten von knapp unter zwei Prozent gewährleistet. Sie hält auch in den kommenden Monaten sinkende Preise für möglich. Eine Deflation - also einem Rückgang der Preise auf breiter Front über einen längeren Zeitraum - befürchtet sie aber nicht.
Quelle: ntv.de, rts