Nach den tödlichen Schüssen Privatbank Frick trauert um Geschäftsführer
08.04.2014, 17:22 UhrWährend die Polizei noch nach dem Täter fahndet, trauert die Privatbank Frick um ihren Geschäftsführer Jürgen Frick. Der 48-Jährige wurde von einem Ex-Fondsmanager in einer Tiefgarage erschossen. Der Täter wollte sich für seinen Ruin rächen.
Nach den tödlichen Schüssen auf einen führenden Banker in Liechtenstein hat die Privatbank Frick bestätigt, dass es sich bei dem Opfer um ihren Geschäftsführer Jürgen Frick handelt. Die Mitarbeiter der Bank seien "fassungslos angesichts der sinnlosen Tat", erklärte der stellvertretende Geschäftsführer Edi Wögerer in einer Mitteilung auf der Website des Geldhauses.
Frick hinterlasse eine Frau und drei Kinder. Der 48-Jährige war nach Polizeiangaben am Montagmorgen in der Tiefgarage der Bank im Ort Balzers unweit von Vaduz vom früheren Fondsmanager Jürgen Hermann mit einer Pistole erschossen worden. Hermann hatte zuvor als "Robin Hood von Liechtenstein" verbale und juristische Kämpfe gegen Banker und Politiker geführt, die er für seinen Ruin als Fondsmanager verantwortlich machte.
Der getötete Jürgen Frick sei persönlich ein Ziel der Angriffe des Täters gewesen, erklärte die Bank. Der Mann habe versucht, "die Bank Frick zu finanziellen Zugeständnissen zu zwingen, indem er damit drohte, die Bank bei ausländischen Institutionen, Behörden und Gerichten mit haltlosen Unterstellungen anzuschwärzen". Gegen den Mann seien deshalb Verfahren wegen Drohung, Nötigung und Erpressung bei den liechtensteinischen Behörden anhängig gewesen.
Polizei setzt Suche fort.
Die Behörden schließen nicht aus, dass der auf Videoaufnahmen zweifelsfrei identifizierte Täter Suizid verübt hat. Das Auto des 58-Jährigen wurde mehrere Stunden nach der Bluttat in der Nähe des Rheindamms gefunden. In einem Abschiedsbrief hatte Hermann laut Polizei den Selbstmord angekündigt. Später kamen Zweifel an der Selbstmordtheorie auf, weil auf der aktualisierten Website Hermanns zu lesen war: "Catch me if you can, dead or alive reward 200.000,000 CHF". Unterschrieben wurde die Mitteilung nicht mehr mit "Robin Hood", sondern mit "Sheriff von Nottingham".
Einsatzkräfte setzten am Dienstag die Suche nach dem Flüchtigen fort. Dafür seien Spürhunde sowie ein Helikopter mit einer Wärmebildkamera im Einsatz, sagte ein Behördensprecher. Zudem suchten Taucher den Rhein ab.
Quelle: ntv.de, sla/dpa