Exzesse gibt es immer wieder Privatbanker gegen Regeln
08.09.2009, 09:05 UhrDie Bankenbranche wird mehr Lehren aus der Finanzkrise ziehen als ihr viele zutrauen. Davon geht zumindest Privatbankier Friedrich von Metzler aus.

"Regeln sind nur sinnvoll, wenn sie weltweit gelten": Friedrich von Metzler (Archivbild).
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Eingriffe von Regulierungsbehörden brauche es dafür nicht, sagte der Partner des traditionsreichen Frankfurter Bankhauses Metzler im Vorfeld der "Handelsblatt"-Tagung zum Thema "Banken im Umbruch".
Grundsätzlich habe in der Bankenbranche keine falsche Kultur geherrscht, zeigt sich Metzler überzeugt. "Es gab nicht überall Unmoral. Doch es gab Exzesse. Die gibt es immer wieder in spekulativen Zeiten."
Kurzfristige Bonuszahlungen werde es in Zukunft nicht mehr in der Form geben, zeigte sich der Branchen-Insider überzeugt. Der Staat sollte nach seiner Ansicht deshalb nicht in das Geschehen der Branche eingreifen.
"Regulierung schafft eine vermeintliche Sicherheit. Es wird aber häufig das Wesentliche nicht mehr gesehen." Seiner Meinung nach könnten regulatorische Eingriffe der Branche in Deutschland sogar schaden.
Privatbankier fordert starke Bafin
"Regeln sind nur sinnvoll, wenn sie weltweit gelten. Sonst schottet sich Deutschland wieder ab und reguliert seinen Markt zu Tode. Das hatten wir schon viel zu lange nach dem Zweiten Weltkrieg", erklärte Metzler.
Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht müsse vielmehr in die Lage versetzt werden, zu sanktionieren. "Eine Bafin kann nicht alle verhindern, sie soll aber abschrecken."
Quelle: ntv.de, dpa