Ja, sie lebt noch Quelle ist wieder da
10.08.2011, 14:43 UhrDer Hamburger Handelskonzern Otto erweckt die Versandhandelsmarke Quelle zu neuem Leben und nimmt die Verkaufsplattform quelle.de in Betrieb. Das Angebot umfasst zunächst rund 250.000 Artikel geprüfter Neuwarenhändler.
Mehr als zwei Jahre nach der Insolvenz des Versandhändlers Quelle können Kunden wieder unter dessen traditionsreichem Markennamen einkaufen. Das Hamburger Handelsunternehmen Otto schaltete im Internet eine Verkaufsplattform namens "quelle.de" frei, auf der unter anderem Möbel, Haushalts- und Elektronikgeräte sowie Sport- und Freizeitartikel angeboten werden. Otto hatte die Markenrechte an seinem ehemaligen Konkurrenten nach dessen Pleite aus der Konkursmasse aufgekauft und darf sie seitdem nutzen.
"Quelle.de" ist nach Angaben des Unternehmens eine Verkaufsplattform, auf der professionelle Händler ihre Waren anbieten. Der Betreiber Quelle GmbH übernimmt als 100-prozentige Otto-Tochter nur die Abwicklung der Geschäfte, tritt jedoch nicht selbst als Verkäufer oder Lieferant auf. Nach einem ähnlichen System arbeitet teilweise auch die bekannte Online-Handelsplattform Amazon.
Wie Otto weiter mitteilte, umfasst das Angebot zunächst rund 250.000 Artikel geprüfter Neuwarenhändler. In Kürze sollen es eine Million Artikel sein. Mit dem neuen Online-"Marktplatz" im Internet wolle Otto neue Kundenschichten erreichen, sagte Unternehmenschef Hans-Otto Schrader dem "Handelsblatt". Quelle.de-Chef Tim von Törne sagte der Zeitung, Ziel für die Plattform sei ein Umsatz im "dreistelligen Millionen-Bereich".
Das Versandunternehmen Quelle war ursprünglich Teil der Insolvenzmasse des Touristik- und Handelskonzerns Arcandor, der im Juni 2009 pleiteging. Das Aus für Arcandor, zu deren Töchtern auch die Kaufhaus-Kette Karstadt gehörte, war die größte Unternehmensinsolvenz in der Geschichte der Bundesrepublik. Einige Monate später kaufte Otto die Markenrechte an Quelle auf, um sie zu nutzen.
Quelle: ntv.de, AFP