Wirtschaft

Nach weiterer Gewinnwarnung Rolls-Royce-Aktie rollt steil bergab

Es wächst die Sorge um das Kerngeschäft von Rolls-Royce - Triebwerke für Flugzeuge.

Es wächst die Sorge um das Kerngeschäft von Rolls-Royce - Triebwerke für Flugzeuge.

(Foto: picture alliance / dpa)

Schock für die Anleger von Rolls-Royce: Nach der vierten Gewinnwarnung innerhalb gut eines Jahres gehen die Papiere des Triebwerk-Herstellers in den Sturzflug-Modus. Grund ist die eingebrochene Nachfrage im Kerngeschäft.

Die tiefe Enttäuschung der Anleger bekommt der in der Öffentlichkeit vor allem für seine legendären Limousinen bekannte Industriekonzern Rolls-Royce zu spüren: Die Aktien des britischen Motorenherstellers - der allerdings selbst keine Straßenfahrzeuge mehr, sondern vor allem Flugzeug-Triebwerke herstellt - stürzten in London um bis zu 22 Prozent auf ein Vier-Jahres-Tief von 520 Pence ab. Damit halten die Titel im "Footsie" die rote Laterne.

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Der Grund für die Misere: Konzernchef Warren East hatte nur wenige Monate nach Amtsantritt seine zweite Gewinnwarnung ausgegeben. Es ist bereits die vierte des Unternehmens innerhalb gut eines Jahres. Die Nachfrage nach Ersatzteilen und Wartung einzelner Flugzeug-Triebwerke sei eingebrochen, teilte der Konzern mit. Damit wächst die Sorge um das Kerngeschäft von Rolls-Royce.

Erst im Sommer hatte die Rolls-Royce Holdings, die unter anderem die Triebwerke für Boeing und Airbus herstellt, die Schätzung beschnitten. Zuvor waren die Briten noch von 1,40 bis 1,55 Milliarden Pfund ausgegangen. Im Jahr 2016 dürfte nach Aussage von Rolls-Royce der Gewinn um 650 Millionen Pfund unter der ursprünglichen Erwartung liegen. Konkrete Zahlen nannten die Briten für die Schätzung allerdings nicht.

Umbau soll Einsparungen bringen

East erklärte, er habe eine Reihe von Geschäftsfeldern aufgetan, in denen "fundamentale Änderungen" vorgenommen werden müssten. Ein Umbauprogramm soll Einsparungen von jährlich 150 bis 200 Millionen Pfund (212 bis 280 Millionen Euro) bringen.

Der neue Konzernchef war im Juli mit dem Ziel angetreten, Rolls-Royce aus dem Umsatz-Tief zu führen. Nur wenige Tage danach konfrontierte er die Investoren mit seiner ersten Gewinnwarnung. Mittlerweile geht das Management davon aus, dass das Ergebnis 2016 voraussichtlich mehr als 30 Prozent unter den Analysten-Erwartungen liegen werde, die bereits im Juli deutlich eingedampft worden waren.

Quelle: ntv.de, kst/rts/dpa/DJ

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