Bilanzumstellung haut rein Roth & Rau leidet
13.05.2011, 10:08 UhrNach einem Verlustjahr schreibt der vor der Übernahme stehenden Solar-Maschinenbauer Roth & Rau zum Jahresauftakt erneut rote Zahlen. Für das Minus machen die Sachsen unter anderem Effekte aus einer bilanziellen Umstellung verantwortlich.

Endmontage an einer Beschichtungsanlage für die Fertigung kristalliner Silizium-Solarzellen bei Roth & Rau in Hohenstein-Ernstthal.
(Foto: picture alliance / dpa)
Der Zulieferer für die Solarindustrie Roth & Rau hat im ersten Quartal zwar deutliche Umsatzzuwächse erzielt, unter dem Strich rutschte der vor der Übernahme stehende TecDax-Konzern jedoch tief in die Verlustzone.
Da das Unternehmen aus dem sächsischen Hohenstein-Ernstthal seine Erträge neuerdings erst zum Zeitpunkt der Endabnahme von verkauften Anlagen bilanziert statt wie bislang früher, ergab sich ein negativer Ergebniseffekt von rund fünf Millionen Euro. Zusätzlich belasteten Restrukturierungskosten von gut einer Million Euro sowie Aufwendungen im Rahmen der geplanten Übernahme durch das schweizerische Unternehmen Meyer Burger von knapp drei Millionen Euro.
Die Sondereffekte ließen den Gewinn vor Zinsen und Steuern auf minus 7,3 Millionen Euro sinken. Auf der Umsatzseite brummt es dagegen bei Roth & Rau: Die Einnahmen kletterten um 69 Prozent auf 59,7 Millionen Euro. Gleichzeitig gingen neue Aufträge im Gesamtvolumen von 82,9 Millionen Euro ein. Der Netto-Auftragseingang nach Stornierungen wies mit minus 11,5 Millionen Euro allerdings einen negativen Wert auf. Storniert wurde ein Großauftrag über 94 Millionen Euro.
Roth & Rau hatte nach Problemen mit großen Anlagen sein Geschäftsmodell geändert. Das Unternehmen übernimmt bei Großprojekten jetzt nicht mehr die Verantwortung und die damit verbundenen Risiken eines Generalunternehmers sondern bietet modulare Lösungen bestehend aus Equipment- und Dienstleistungspaketen an.
Für das weitere Geschäft zeigte sich der Konzern zuversichtlich: Auch wenn die aktuell sehr starke Auftragsentwicklung im zweiten Halbjahr etwas an Schwung verlieren werde, so gehe Roth & Rau für das Gesamtjahr doch unverändert von einer Umsatzsteigerung auf 300 Millionen bis 325 Millionen Euro bei einer Ebit-Marge im Bereich von vier bis sieben Prozent aus, hieß es.
Quelle: ntv.de, DJ