Wirtschaft

Gericht stoppt Megafusion Rückschlag für Kali-Riesen

Milliardenpoker um Rohstoffe.

Milliardenpoker um Rohstoffe.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Düngemittelhersteller Acron bremst die Fusionspläne der russischen Kali-Produzenten Uralkali und Silvinit aus. Acron hat vor Gericht Erfolg mit einer einstweiligen Verfügung gegen den milliardenschweren Zusammenschluss.

Die russischen Kali-Produzenten Uralkali und Silvinit müssen mit ihren milliardenschweren Fusionsplänen zum Weltmarktzweiten vor Gericht einen Rückschlag einstecken. Dem Antrag des Düngemittelherstellers Acron für eine einstweilige Verfügung gegen den Zusammenschluss sei bis zu einer richterlichen Anhörung am 12. April stattgegeben worden, teilte Uralkali mit. Acron habe zudem vor einem anderen Gericht beantragt, die Fusion zu untersagen. Beide Fusionspartner würden sich aber mit aller Macht gegen Acrons erneuten Versuch zur Wehr setzen, den bereits von den Aktionären abgesegneten Zusammenschluss zu blockieren.

Acron, das mit sechs Prozent an Silivinit beteiligt ist, stemmt sich schon seit längerem gegen die Fusion, die eigentlich im Mai unter Dach und Fach gebracht werden soll. Das Unternehmen beklagt, dass die Pläne die Silvinit-Aktionäre benachteiligen. Rückendeckung erhält das Unternehmen dabei von der russischen Anlegerschutzvereinigung und zahlreichen Experten.

Fusionswelle in der Branche

Architekt der Fusionspläne ist der Milliardär Suleiman Kerimow. Er hatte 2010 zusammen mit Investoren Kontrollmehrheiten an beiden Firmen erworben und damit die Allianz angeschoben. Der australische Bergbauriese BHP Billiton hatte im vergangenen Jahr in der Düngemittelbranche eine Fusionswelle ausgelöst, als er vergeblich versuchte, für 39 Mrd. Dollar Weltmarktführer Potash zu übernehmen. Daran beteiligt ist auch der Kasseler Konzern K+S, der das kanadische Unternehmen Potash One für gut 300 Mio. Euro kaufen will.

Kali ist neben Stickstoff und Phosphat einer der Hauptbestandteile von Düngemitteln. Die Vorkommen in Russland gelten als sehr lukrativ. Mit dem wirtschaftlichen Aufstieg und dem wachsenden Nahrungsmittelbedarf vieler Schwellenländer ist die Düngemittelbranche in den vergangenen Jahren verstärkt in den Blickpunkt gerückt.

Quelle: ntv.de, rts

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